Bienen-schützen

Was machen eigentlich die Bienen?

Schon lange habe ich euch nicht mehr von meinen fleißigen Balkon-Bienen berichtet. Daher wird es höchste Zeit euch vom Abschluss meines Imkerkurses und dem Befinden der Bienen zu erzählen.

Sommersonnwende
Für die Bienen ist das tatsächlich der Zeitpunkt, ab dem sie sich auf den Winter vorbereiten. Sie merken genau, dass die Tage nun ganz langsam kürzer werden. Für uns dagegen war es am 21.06. noch mitten im Hochsommer und an Winter war wirklich nicht zu denken. Während wir uns am Badesee entspannt haben ging es für die Bienen darum, den Wintervorrat anzulegen. Es wurde fleißig gesammelt und dafür weniger Nachwuchs herangezogen. Schließlich wird der Platz für das Winterfutter gebraucht.
Im Frühling besteht ein Überangebot an Nahrung (auf imkerisch „Tracht“) aber im Juni wir es immer weniger mit den nahrungsspendenen Pflanzen. Die angelegten Vorräte wurden von meinen Damen vehement verteidigt. Sie zeigten ein ganz neues Gesicht. Kaum hatte ich den Deckel der Bienenbox geöffnet, um zu schauen, ob alles in Ordnung im Volk ist, kamen sie direkt auf mich zugeflogen. Ohne Imkeranzug und Handschuhe ging gar nichts mehr – selbst damit gab es Momente, in denen es mir kurz mulmig war.

Vorroabehandlung
Das wohl wichtigste ToDo als Imker ist die Behandlung der Bienen gegen den Parasiten Varroa. Macht man hier etwas falsch oder unterlässt die Behandlung ist das Volk dem Tod geweiht (es sei denn man hat verdammt viel Glück). Die Varroamilbe ist kein natürlicher Feind der Bienen, sondern wurde aus Asien eingeschleppt. Das dumme daran ist, dass die Bienen sich nicht selbst gegen die Milben wehren können. Mittlerweile gilt die Milbe als ein Hauptgrund des Bienensterbens (hier weitere Infos)
Auch ich habe die Behandlung durchgeführt und hoffe sehr, alles richtig gemacht zu haben.

Imkern auf Probe
Mit dem Ende des Bienenjahres im Oktober ging auch mein Imkerkurs zu Ende. Darüber war ich wirklich ein wenig geknickt, denn es war eine wunderschöne Erfahrung für mich. Lange habe ich nicht mehr mit solch einem Interesse und Elan etwas Neues gelernt und bin dafür sogar Sonntags in der Früh aufgestanden 😉
Nun bin ich Mitglied im Imkerverein und werde mich im nächsten Jahr als Helfer am Kurs beteiligen.

Honig
Da meine Bienen relativ spät bei mir eingezogen sind und es sich bei der Bienenbox um Naturwabenbau handelt – was die Biene viel Energie und auch erstmal Zeit kostet – hab ich dieses Jahr noch keinen Honig geerntet. Es waren ein paar wenige Honigwaben im Volk aber die durften die Bienen behalten. Erst im nächsten Sommer werde ich Honig ernten.

Wie geht es weiter?
Ab jetzt muss ich meine Freundinnen in Ruhe lassen und darf sie nicht mehr stören. Kurz vor Weihnachten steht nochmal eine Varrobehandlung an. Diesmal nicht mit Ameisensäure, sondern mit Oxalsäure (hier alles zur Behandlung).
Übrigens ist Kälte nicht schlimm für Bienen, ganz im Gegenteil ein kalter Winter wäre super, um die Population der Varroa ein wenig einzudämmen. Die Bienen kuscheln sich im Winter in ihrem Kasten zu einer Kugel zusammen und heizen diese bis auf 35Grad auf. Im inneren der Kugel sitzt die Königin und hat es kuschelig war.

Bienenwaben

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Bienen

Kategorien Fräuleins Balkon Stadtbienen

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Das Garten Fräulein, Silvia Appel, lebt ihre Leidenschaft für Natur, Garten und Balkon seit über fünf Jahren auf ihrem gleichnamigen Blog. Die Kindheit auf dem Land und das Aufwachsen im elterlichen Nutzgarten hat Silvia stark geprägt. Mittlerweile bloggt sie hauptberuflich, hat mehrere Bücher veröffentlicht und betreibt einen Onlineshop.

18 Kommentare zu “Was machen eigentlich die Bienen?

  1. Dani sagt:

    Liebes Garten Fräulein,
    habe den Beitrag über dich und deine fleißigen Balkon-Bienen im TV gesehen und bin schwer beeindruckt und begeistert!
    Wie lange werden deine Bienchen jetzt Winterschlaf in ihrer Box halten?
    Liebe Grüße
    Dani

  2. Katharina sagt:

    Hallo liebe Silvia,

    ich finde das Thema Bienen soo spannend, seit ich mich mit Euch darüber unterhalten habe – unglaublich, was die kleinen Brummer alles leisten! Dann lass Dein Völkchen mal schön in Ruhe, damit Du nächstes Jahr von ganz viel Honig berichten kannst. Ich glaube, ich werde mich mit meiner Familie am Wochenende auch zu einer Kugel formieren, das klingt ja super gemütlich :)!

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

    Katharina

  3. Vita sagt:

    Liebe Silvie,
    jeden, deiner „Bienenposts“ leite ich an meinen Mann weiter….
    Ich hoffe er infiziert sich 😉
    Ich hätte soooo gern auch ein kleines brummendes Bienenvölkchen,
    bin mir aber der Verantwortung darüber bewusst und weiß,
    dass man sich vorher sehr viel Information und Theorie aneignen muss.
    Da würde mir wohl die Zeit fehlen…….ich hoffe er macht`s 😉
    Liebe, blumige Grüße
    Vita

  4. Claudia sagt:

    Liebe Silvia,
    oh wie spanndend! Schön, dass wir an Deinem Bienen-Leben teilhaben dürfen! Finde ich toll, was Du alles auf die Beine stellst!
    Ich wünsche Deinen Freundinnen einen angenehmen und erholsamen Winterschlaf!
    Ganz liebe Grüße und ein blumiges Wochenende!
    Claudia

  5. Hallo liebe Dani,

    die Bienen schlafen nicht wirklich im Winter, sondern verhalten sich einfach ruhig in ihrer Kugel. Außerdem fressen sie von ihrem Wintervorrat. Sobald die Tage wieder länger werden und die Kirschbäume anfangen zu blühen sind sie wieder putzmunter.
    Auch jetzt fliegen sie an etwas wärmeren Tagen noch aus.

  6. Liebe Katharina,

    ich musste so schmunzeln – bestimmt bist du gerade schon herrlich eingekugelt mit deiner Familie 🙂
    Schön, dass wir dich mit unserer Bienenbegeisterung ein wenig angesteckt haben!
    Ganz lieber Gruß zu Dir

  7. Liebe Vita,
    das finde ich ja toll, dass du versuchst, deinen Mann zum Hobby-Imker zu machen.
    Ich hoffe er lässt sich bald überzeugen 🙂
    Ganz liebe Grüße

  8. Danke liebe Claudia

  9. Elke sagt:

    Ich habe gerade das Buch von Dave Goulson (A Buzz in the Meadow) gelesen. Er hat am Einfluss von Neonikotinoiden auf Hummelvölker geforscht und einen eindeutigen Zusammenhang festgestellt, der Fortpflanzungserfolg vergifterer Völker nahm drastisch ab. Diese Pestizide dezimieren auch Bienenvölker, denn sie wirken als Nervengift. Klar muss man die Varroa als Imker bekämpfen, aber der Grund für das Bienensterben ist sie nur bedingt. Wildbienen und Hummeln haben ja keine Varroa. Da die Studie vom Industrieverband Agrar gesponsert wurde, ist das Ergebnis nicht verwunderlich. Momentan haben wir in ein Moratorium, aber die Industrie wird darauf drängen, bald wieder Neonikotinoide in Europa einsetzen zu dürfen.
    VG
    Elke

  10. Pascale sagt:

    Hallo Silvia
    Gerade erst habe ich Deinen Blog gefunden, weil ich nach Bieneninfos gesucht habe.
    Ich bin gespannt wie es mit Deinem Volk weitergeht und ob es den Winter gut übersteht. Ich suche mir also dann einen Imkerkurs in der Nähe, mal sehen ob wir vielleicht nächstes oder übernächstes Jahr auch Bienen im Garten stehen haben.
    Auch Dein Garten scheint ein kleines Naschparadies zu sein, soweit ich das beurteilen konnte. Prima 🙂
    Nun wünsche ich Dir einen angenehmen Tag, ich schaue sicher bald mal wieder rein.
    Grüess Pascale
    http://www.gartenkraut.blogspot.com

  11. Hallo liebe Pascale,

    das ist aber schön, dass du bei deiner Recherche auf meinen Blog gestoßen bist 🙂
    Dein Garten sieht aber auch wirklich schön aus! Da würden sie Bienen garantiert wohl fühlen!
    Ganz liebe Grüße, Silvia

  12. Hallo liebe Elke,

    das hast du natürlich Recht, dass auch die vielen giftigen Mittel, die in der Landwirtschaft eigesetzt werden einen großen Anteil am Bienensterben haben. Aber es ist eben so, dass Bienen ohne die Hilfe des Imkers nicht mit der Vorroamilbe fertig werden – daher ist die Behandlung einfach ganz wichtig. Aber als Imker sollte man sich auch gegen den Einsatz von Neonikotinoiden stark machen. Der Traum wäre sowieso eine nachhaltige giftfreie Landwirtschaft.

  13. Tracey sagt:

    Hallo liebe Silvia,
    das mit den Bienen ist total spannend und interessant.
    Wahnsinn, auf was man alles achten muss. Es freut mich daher sehr, dass dieses Thema so sehr interessiert. Mit deinen Bienen-Beiträgen hast du mein Interesse auch geweckt und ich werde deine zukünftigen Beiträge mit Interesse lesen.
    Die Kugel der Bienen, das sieht bestimmt super aus, da kann man ja fast ein wenig neidisch auf die Königin sein 🙂
    Ich wünsche dir und deinem Bienenvolk einen schönen Winter und dir auch weiterhin viel Erfolg.

    Beste Grüße
    Tracey

  14. Sarah sagt:

    Hallo Silvia,

    ich bin heute auf deinen Blog gestoßen und finde ihn echt super. Besonders gefallen mit deine Posts zu den Bienen. Ich interessiere mich schon seit meiner Kindheit für diese „fleißigen Insekten“ und habe auch schon öfters überlegt mir einen Bienenstock anzulegen.

    Ich bin echt gespannt wie es bei dir und deinen Bienen weiter geht. Ich hoffe, dass sie den Winter gut überstehen und du im nächsten Jahr auch etwas Honig „abbekommst“.

    Ich freue mich schon auf deinen nächsten Beitrag.

    LG
    Sarah

  15. Alex sagt:

    Bienen müssen geschützt werden!Cooler Blog

  16. Marie Laumeier sagt:

    Hallo Silvia,
    ich bin vor einigen Tage durch die Empfehlung eines Freundes auf deinen tollen Blog gestoßen und muss sagen, dass ich tatsächlich super begeistert bin. Die Beiträge sind super interessant und auch die Community in den Kommentaren macht einen freundlichen sympathischen Eindruck.
    Mach weiter so!
    LG Marie

  17. Hallo liebe Silvia,

    ich hatte auch jahrelang Bienen in meinem Garten, leider wurde mir wegen Eigenbedarf gekündigt und ich habe meine Bienen verkaufen müssen.
    Ich habe jetzt nur noch einen Balkon, die Bienenkiste kam mir auch schon in den Sinn und ich habe schon einiges darüber gelesen, was sagen denn Deine Nachbarn zu den Bienen, gabe es da keine Probleme weil diese Angst vor Bienen haben?
    Ich würde sehr gerne wieder Bienen halten, es ist ja in aller Munde das es immer weniger Bienen gibt, aber wirklich getan wird nichts dagegen, ich habe bei der Gemeinede, Forst und Naturschutzverband angefragt, aber niemand will mir einen Plaz zu Vefügung stellen, also bliebe nur der Balkon wenn das Problem mit den Nachbarn nicht wäre.

    Liebe Grüße
    Rolf

  18. Hallo Rolf,
    da unser Balkon recht großzügig ist und das Haus nicht sehr viele Mietparteien hat ist es gar kein Problem. Natürlich habe ich die Nachbarn informiert aber es stört sich niemand dran. Ich denke hier ist Aufklärung die beste Methode, um Streitigkeiten vorzubeugen. Die meisten denken immer, dass Bienen sich genauso wie Wespen verhalten. Einfach mal drüber reden. Ich hatte damit Glück und die Nachbarn freuen sich, wenn sie mich im Imkeranzug am Balkon sehen 🙂

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