Hochbeet

Tschüss Hochbeete – warum ich nicht mehr im Hochbeet anbaue

Falls du mir bei Instagram folgst, hast du es bestimmt mitbekommen: ich habe die Hochbeete aus dem Garten verbannt. Wieso, weshalb, warum? Das hat vielfältige Gründe, dich ich dir hier genauer erzählen möchte.

1. Der Garten ist sehr klein. Leider liegt mir kein genauer Plan vor, aber ich schätze mal, dass es höchstens 150 qm sind. Für den Anbau von Nutzpflanzen ist der Platz extrem eingeschränkt. Es gibt nur einen einzigen Standort, der genug Sonne bietet, um Tomaten & Co anzupflanzen. Dieser Streifen ist sehr schmal. Die Hochbeete haben dort sehr wuchtig, massiv und deplatziert gewirkt.
Die rostige Optik des Cortenstahls mag ich an sich total gerne. Allerdings ist der Garten durch hohe Bäume und umliegende Hecken bereits sehr dunkel bzw. dunkelgrün. Die Beete haben für eine zusätzliche optische Verdunkelung gesorgt, was mir nicht gefallen hat.
Fazit: Das Auge gärtnert mit und daher mussten die Beete weg.
2. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hatte noch nie soviel mit Schädlingen, Schnecken und weiterem Ungeziefer zu kämpfen wie in den Hochbeeten. Gerne wird gesagt, dass man im Hochbeet keine Probleme mit Schnecken hätte. Doch wie soll man es frei von Schneckeneiern halten, wenn man Gartenabfälle (die eine Zeit lang auf einen Haufen herumliegen) und eigenen Kompost zum Auffüllen verwendet. In Summe haben sich sehr viele Tiere in den Beeten wohlgefühlt und das Gemüse regelmäßig vernichtet. Das hat mich sehr frustriert.
Fazit: Gärtnern soll Spaß machen und nicht für Frust sorgen.
Hochbeet
3. Das starke Absacken der Erde hat mich schier in den Wahnsinn getrieben. Die Schichtungsweiße, die in Büchern und Beiträgen stehst, empfohlen wird, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Noch während des Jahres ist die Erde durch den Verrottungsprozess immer weiter nach unten gesunken. Rückblickend würde ich noch viel mehr grobes Material wie Holzscheite in das Hochbeet schichten. Da es mit einem immensen Aufwand verbunden ist, ein Hochbeet komplett leer zu schaufeln und neu zu befüllen, bin ich vor dieser Arbeit zurückgeschreckt. Da kommen wir auch noch mal zum Punkt „kleiner Garten“. Hier sind solche Arbeiten extrem herausfordernd, da es keinen Ort gibt, um Erde und anderes Material gut zu lagern/zu verstecken. Früher hatten wir einen sehr großen Garten und dort einen versteckten Platz, um beispielsweise den Rückschnitt zu lagern.
Fazit: Eine andere Schichtung wäre besser gewesen. 
4. Trotz Hochbeet muss ich mich sehr weit nach unten beugen und empfinde die Arbeitshöhe eher als unangenehm. Wäre ich etwas kleiner, würde das wahrscheinlich anderes sein ;-).
Doch das ist jetzt nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Grundsätzlich habe ich festgestellt, dass ich keine Hochbeete brauche, um Gemüse anzubauen. Um es noch präziser zu sagen: Ich brauche nicht Unmengen von Erde, um meine Gemüsepflanzen gut wachsen zu lassen. Dadurch, dass ich im kleinen Garten keinen Platz habe, um selbst weiterhin für das Nachfüllmaterial und große Mengen Kompost zu sorgen, ist es auch eine finanzielle Frage. Ich möchte nicht Unmengen an Geld in Form von hochwertiger Bioerde in meinem Hochbeet versenken.
Fazit: Die Kosten müssen überschaubar bleiben.
und so geht es weiter…
Rahmenbeete
…mit den altbewährten Rahmenbeeten!
in meinem ehemaligen Garten in Würzburg, den du auf dem Foto oben siehst, habe ich in zwei Rahmenbeeten jede Menge Gemüse angebaut. Diese Beetform hat mir sehr gut gefallen. Die Holzrahmen fügen sich optisch wunderbar in den Garten ein und sind obendrein sehr einfach und schnell selbst gebaut. Ein weiterer Vorteil: man braucht wesentlich  weniger Erde.
*Ein kleiner Nachtrag*
Keineswegs möchte ich Hochbeete hier grundsätzlich schlecht reden. Darum geht es mir überhaupt nicht. Hochbeete haben durchaus ihre Berechtigung und es gibt viele Gärten oder urbane Orte wie Hinterhöfe, wo das prima funktionieren kann. Ich für meinen Teil musste jedoch feststellen, dass es mich nicht zufrieden macht, darin weiter zu versuchen, Gemüse anzubauen. Dafür freue ich mich umso mehr für alle, die glücklich und zufrieden mit ihren Hochbeeten sind. Das Tolle am Gärtnern ist doch, dass jeder seinen eigenen Weg findet und es so viele Möglichkeiten gibt. Für mich bedeutet Gärtnern auch, Erfahrungen sammeln zu dürfen und meinen Art des Anbaus an meine Bedürfnisse und Wünsche anpassen zu können. Garten ist Freiheit.

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Das Garten Fräulein, Silvia Appel, lebt ihre Leidenschaft für Natur, Garten und Balkon seit über fünf Jahren auf ihrem gleichnamigen Blog. Die Kindheit auf dem Land und das Aufwachsen im elterlichen Nutzgarten hat Silvia stark geprägt. Mittlerweile bloggt sie hauptberuflich, hat mehrere Bücher veröffentlicht und betreibt einen Onlineshop.

78 Kommentare zu “Tschüss Hochbeete – warum ich nicht mehr im Hochbeet anbaue

  1. Johann sagt:

    Liebes Gartenfräulein, werte Garten- und Gartenblog-Kollegin,

    du sprichst mir voll aus dem Herzen und ich unterschreibe dein beherztes Statement gegen diesen unsinnigen Trend in jedem Punkt.
    In den meisten Fällen wäre die Arbeit weit sinnvoller in die Verbesserung des gewachsenen Bodens investiert.

    Wünsche dir ein erfolgreiches Gartenjahr
    Johann

  2. Johann Schulz sagt:

    diese Ansicht kann ich schwer nachvollziehen. wir haben 4 hoch Beete seit einem Jahr und sind zufrieden. dank Kupfer Band keine Schnecken, schöne Früchte konnten wir ziehen. klar sollte man die hoch Beete zu 3/4 befüllen, Minimum.

  3. Heribert Rubert sagt:

    Ich bin mit dem Hochbeet sehr zufrieden. Frühes Pflanzen und Anziehen möglich, nicht wie bei normalem Boden möglich. Keine Schnecken die dem Salat zum Opfer fallen, Nimmt fast nicht mehr Platz weg. Kein Grund das Hochbeet zu entfernen im Gegenteil ich werde noch ein weiteres errichten.

  4. Heribert Rubert sagt:

    Wer sowas behauptet hat vom gärtnern nicht viel Ahnung.

    • Grüne Fee sagt:

      Schade, dass du so wertest. Schön, dass es bei dir funktioniert im Hochbeet. Bei anderen klappt es anders, zb ohne Hochbeet. Warum hat man dann gleich „keine Ahnung“ ? Wünsche mir mehr Respekt für andere Meinungen.

      • josef sagt:

        Für mich völlig unverständlich. Ich habe seit Jahren3 Hochbeeten. Absolut keine Probleme, reiche Ernte , keine Schnecken, völlig zufrieden, keine teuere Erde gekauft, nur normale Pflanzenerde

  5. Hegard sagt:

    im Kleinen Raum find ich Vertikal Gärten Ideal.
    Aber auch dort muss man gegenmasnahmen gegen schnecken machen und Vorsicht es können auch schon Schnecken Eier in der Erde sein.
    es auch von Vorteil ein zB Igel komvormer Garten Zu halten,usw

  6. Heike Beckert sagt:

    Hallo Silvia.
    ich bin dir sehr dankbar über die offene, ehrliche Reflektion des Themas. So verfalle ich nicht in Illusionen und fühle mich gestärkt meinen eigenen Weg zu gehen. Habe mir viele Gedanken über das Für und Wider der Hochbeete gemacht.
    Fettes Dankeschön. Griaßle Heike Beckert

  7. Patrizia sagt:

    Stimme dir völlig zu. Wir haben einen Kleingarten und hinter dem Häuschen in sonniger Lage und in mühevoller Abeit ein Hochbeet angelegt: Nach Vorschrift mit viel Kleinholz und bester (teurer!) Erde geschichtet. Salat ist gewuchert, prächtig gediehen und hat trotz Schneckenschutz die Schnecken angelockt. Das größere Problem waren aber Engerlinge in Hülle und Fülle die eine spezielle Wespenart angelockt haben und die uns das ganze Gartenjahr vermiesten. Fazit: Rigoroser Abbau des Hochbeets. haben heuer sogar in den Blumenkästen noch diese Engerlinge vorgefunden. Sind zu einer richtigen Plage geworden!! Salat gibt’s vorläufig aus dem Supermarkt, vielleicht bald schon wieder in einem normalen Beet…

  8. Markus Walter sagt:

    hallo frau appel,

    die haben das mit den hochbeeten ja auch völlig falsch angefangen. leider sind sie auf bücher der urbanen-terroristen hereingefallen…
    wenn sie wissen wollen, wie es wirklich 1a geht, kontaktieren sie mich einfach unter der emil-adresse, die nur für sie einsehbar ist.

    dann sag ich ihnen wies geht und sende ihnen bilder zu.

    gruß an sie vom mawa

  9. Bärbel Fahrion sagt:

    Ich freue mich auf unsere Vernetzung & gerne Austausch

    LG Bärbel

  10. Katja sagt:

    Sehe ich genauso und werde deshalb ebenfalls wieder zu den althergebrachten Anbauformen mit Rahmen und Wegen zurück kehren!

  11. Peter Friese sagt:

    Liebes Fräulein Sylvia

    Ich fand es sehr interessant zu lesen dass Hochbeete nicht für alle ein Segen sind. Ich habe das so nochnicht betrachtet.
    Weiter konnte ich lesen das sie einige Bücher geschrieben haben.
    Nun meine Frage : Schreibt jemand die Texte in ihrem Blog? Kann diese Person sie nicht leiden?
    Ich bin wahrlich kein Besserwisser aber die Grammatik hat bei mir schon extrem starke Beschwerden in den Augen ausgelöst.
    Aber nichts für ungut ich konnte es ja entziffern.

    • Anja sagt:

      Hallo Herr Friese, ich bin nur eine Leserin dieser Seite. Ich finde Sie übergriffig. Kritik sollte respektvoll geäußert werden, z.B. mit einem Lob vorweg. Bei Ihnen ist dies nicht der Fall, somit ist es nur beleidigend. Es geht bestimmt besser, versuchen Sie es mal.

  12. Beatrix Petra Höllrigl sagt:

    Ich bin ganz Ihrer Meinung. Wir g’spüren einfach den Unterschied. Weiter so und danke

  13. Claus Binz sagt:

    Hochbeet für Salat und Kohlrabi und einiges mehr, nicht notwendig. Schnecken im Hochbeet fast nicht zu vermeiden. Deshalb breite Blumenkästen, Wannen mit Löcher auf ein Gestell gesetzt, sparen Erde, keine Schnecken und sind von der Höhe vorteilhaft. Habe mal einen Schubkarren als untergestellt genommen, ideal, kann man sogar zur Sonne „fahren“. Holzgestell auch ideal, einfach vom Boden weg, somit keine Schnecken!

  14. Marion Wagenhaus sagt:

    Liebe Silvia, ich muss dir sehr widersprechen, denn ohne meine Hochbeete könnte ich die Gartenarbeit nicht mehr bewältigen.meine sind allerdings hüfthoch, so strengt die ganze Sache nicht an. und Krabbelgetier und Schnecken und Co hab ich in meinem normalen Freibeet, welches ich noch habe, komplett in gleicher Anzahl wie in den Hochbeeten.
    Achja, bin zwar erst 62 Jahre, aber Knie, Hüften und Rücken im Eimer, also ohne Hochbeete keine Ernte.
    wenn du noch einige Jahre wartest, denkst du vielleicht auch wieder um. Wünsche dir ein schönes Gartenjahr.
    LG Marion

  15. Peter Sohler sagt:

    Grüß Gott oder Moin wie wir im Norden sagen.
    Das Hochbeet ist von der Bauart reine Definition’s Sache. Wie hoch ist den Hoch ??
    Da ich 2 kapputte Hüftgelenke hatte, haben ich aus Winkelstahl einen Rahmen gebaut der die Maße einer Europallette hat. In diesen Rahmen habe ich eine auflage aus kleinerem Winkeln eingesetzt(etwa bei 80 cm je nach belieben). Dann habe ich die Europalette innen hinein gelegt, darauf eine styrodur platte aus dem Baumarkt. Danach kamen auf die Pallette in den Rahmen ein Holzdielen Umrandung aus 40 mm Nut und Feder Dielen, das ganze mit Wetterschutz weiß gestrichen , mit Hackschnitzel gefüllt und was sonst noch jedem beliebt. Obenauf ca. 50 cm Pflanzerde. ich kann im stehen mein beet ohne probleme bearbeiten, Erde nachfüllen und normalerweiße wenn alles richtig gemacht wurde sollte das Beet mindestens 3jahre halten bis der Verrottungsprozess abgeschlossen ist. Mal abgesehen davon das Cortenstahl sehr teuer, weil aus 2 sorten Stahl ist, bin ich mit der Holzkonstruktion der Farbe und der Höhe, günstiger, bequemer und Farbenfreunlicher, alles eine Sache der Auslegung und Ideen.

  16. MARLIES sagt:

    ich bin genau der selben Meinung. Das Hochbeet ist viel mehr Arbeit als ihr denkt. und das mit dem Ungeziefer stimmt auch.

  17. da bin ich der selben Meinung 👍👍toller Beitrag.
    außerdem findet man wenig Bodenlebewesen im Hochbeet, in meinen Gartenbeete wimmelt es von Regenwürmern.
    Die Rahmembeete finde ich auch super, und schnell im der Umsetzung.
    Herzliche Grüße aus Dinkelsbühl von Claudia
    http://www.pflanzenzauber.com

  18. Niklas sagt:

    Wir sehen den Hauptgrund im Hochbeet, dass man sich weniger/gar nicht mehr bücken muss und das ist ein Argument, das mit zunehmendem Alter an Bedeutung gewinnt. Den anderen Nachteilen können wir so auch zustimmen. Das entspricht auch unserer Erfahrung. Danke für den tollen Erfahrungsaustausch.

  19. Christoph sagt:

    Hi, das sehe ich genau wie du. Außerdem muss man aufgrund der Fruchtfolge schon zwei bis drei Hochbeete nutzen können. Ich habe mein Hochbeet in 1 Tag gebaut und 3 Tage zum Abbau gebraucht. Seit diesem Jahr bin ich komplett auf Hydrokultur umgestiegen. Das ist eine ganz neue Erfahrung.

  20. bräuer uwe sagt:

    wenn dich die Arbeit in den Wahnsinn treibt lass es lieber sein. natürlich hat man etwas zu tun. ich habe seit über 20 Jahren immer Freude am Hochbeet gehabt.

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