Urban Gardening

Urban Gardening – was ist das eigentlich?

Wie der Name schon sagt, geht es beim Urban Gardening um´s Gärtnern im urbanem Raum. Mitten in der Stadt wird Obst und Gemüse angebaut. Als „Ackerland“ dienen Brachflächen, leer stehende Baugrundstücke oder Hinterhöfe. Dort wird auf nachhaltige und umweltbewusste Weise gemeinschaftlich Gartenbau betrieben. Angepflanzt wird nicht direkt in der Erde, da diese meinst durch Bauschutt oder ähnliches belastet ist. Daher dienen alte Bäckerkisten, Reissäcke oder selbst gebaute Beete aus alten Paletten als Anbauflächen. Der Kreativität und der Lust an neuen alternativen Pflanzgefäßen sind keine Grenzen gesetzt!

Bohnen

Nachhaltigkeit steht im Vordergrund

Die Stadtgärtner legen großen Wert darauf, nur aus natürlichem nicht hybridem Saatgut neue Tomaten, Kartoffeln oder Bohnen heran zu ziehen. Auch was heimisch und für die jeweilige Region typisch ist, wird vermehrt angepflanzt. Beim Urban Gardening geht es jedoch um mehr, als den reinen Gemüseanbau. Der Gemeinschaftssinn tritt in den Vordergrund und die Anonymität der Großstadt damit ein ganzes Stück in den Hintergrund. Die Menschen haben Freude an der Begegnung und der Zusammenarbeit mit den Leuten aus ihrem Viertel. Das Schöne dabei ist, dass Menschen mit unterschiedlichster Herkunft, Hintergrund und Alter beim gemeinsamen Gärtnern zusammen kommen. Auch der Gedanke, dass das Wissen über den Anbau und die Pflege von Pflanzen nicht weiter verloren gehen darf, treibt die neuen Großstadt-Gärtner an. Natürlich haben auch Lebensmittelskandale und die Strukturen der Großkonzerne ihren Teil dazu beigetragen, dass der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit, hin zur eigenen Erzeugung von Lebensmitteln, stärker denn je ist. So sind es heute nicht mehr einige wenige Aussteiger, die sich gerne selbst versorgen möchten. Im Gegenteil, das Gärtnern ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Ein sehr schönes Beispiel hierfür ist der Prinzessinengarten in Berlin – das Aushängeschild der europäischen urbanen Landwirtschaft.

Kubanische Wurzeln

Aber wie kam es denn überhaupt zu dieser Gartenbewegung? Urban Farming ist Anfang der 90iger Jahre in Kuba entstanden. Nach dem Zerfall des Ostblocks hatte das Land mit extremen Versorgungsengpässen zu kämpfen. Vor allem im Lebensmittelsektor, beim Erdöl und bei Agrochemikalien war Kuba von Importen abhängig. Doch diese blieben aus und die Einwohner hatten mit Armut und Hunger zu kämpfen. Aus dieser Not heraus entscheid sich die Regierung dazu, den Kubanern ungenutze leerstehende Flächen für den Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung zu stellen. Auf Grund des Versorgungsengpasses musste überwiegend auf chemische Dünger verzichtet werden. Somit war die nachhaltige und ökologisch urbane Landwirtschaft geboren. Heute werden zwei Drittel des Gemüsebdarfs der 2 Millionen City Havanna von deren Bewohner mitten in der Stadt produziert. Für viele Entwicklungsländer gilt Kuba daher als Vorbild bzw. Chance, der Armut ein Stück weit zu entfliehen

Worum auch in Deutschland?

In unserem Land hat die Bewegung ihre Ursache nicht in einer Notlage. Vielmehr der Wunsch nach weniger Konsum und mehr Bewusstsein sind die treibende Kraft des städtischen Gärtnerns. Die Sehnsucht nach Produkten, die echt sind, nach einem Leben in Einklang mit der Natur und das, obwohl man in der Stadt lebt, lässt Urban Gardening Projekte derzeit an allen Ecken der Städte aus dem Asphalt sprießen

Kategorien Fräuleins Garten Stadtgärten

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Das Garten Fräulein, Silvia Appel, lebt ihre Leidenschaft für Natur, Garten und Balkon seit über fünf Jahren auf ihrem gleichnamigen Blog. Die Kindheit auf dem Land und das Aufwachsen im elterlichen Nutzgarten hat Silvia stark geprägt. Mittlerweile bloggt sie hauptberuflich, hat mehrere Bücher veröffentlicht und betreibt einen Onlineshop.

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