Bye Bye Bienen

Mein lieber Schwan, hier war vielleicht was los in den letzten Wochen. Meine Bienen haben es ganz schön krachen lassen. Die Mädels waren so in Schwarmstimmung, dass es kein halten mehr gab. Mitte Mai ist  der erste große Schwarm ausgezogen und eine Woche später gab es einen Nachschwarm. Aber jetzt erstmal von Anfang an:

Wenn sich ein Bienenvolk richtig gut entwickelt und im Frühling immer mehr Bienen das Licht der Welt erblicken entscheidet ein Teil des Volkes irgendwann, dass es an der Zeit ist auszuziehen. Zuerst ziehen sich die Arbeiterinnen aber eine neue Königin. Dazu werden speziellen Zellen, die sogenannten Weiselzellen, gebaut. Da ich den Schwarm eigentlich verhindern wollte habe ich mein Volk durchgesehen und die Weiselzellen ausgebrochen. Aber schlau, wie die Bienen sind haben sie anscheinend noch ein oder zwei der Zellen gut versteckt. Nur wenige Tage später ging nämlich der erste Schwarm ab. Die alte Königin macht sich mit einem Teil des Volkes auf den Weg und sucht sich eine neue Behausung. Somit waren schätzungsweise 20.000-30.000 Tausend Bienen im Innenhof unterwegs.  Eine Nachbarin hat es mitbekommen und mir eine E-Mail geschickt. Leider war ich aber nicht zuhause. Am Abend habe ich mich auf die Suche nach der Bienentraube gemacht – erfolglos. Hätte ich sie gefunden wäre das nämlich ein neues Bienenvolk für mich gewesen.  Freud und Leid lagen an dem Abend nahe beieinander. Ich war nämlich auch sehr froh, dass sich die Nachbarn nicht beschwert haben ( es hat zum Glück kaum jemand mitbekommen). Zwar ist ein Bienenschwarm ein spannender Anblick, jedoch habe ich vollstes Verständnis dafür, wenn man nicht begeistert ist, wenn ein paar Tausend Bienen im Innenhof herumschwirren.

Nach all der Aufregung hatten meine Mädels immer noch nicht genug. Nur eine Woche später ging ein weiterer Schwarm ab. Diesmal war es allerdings an einem Feiertag. So ungefähr um 9:30 Uhr bin ich auf den Küchenbalkon und habe laut ausgerufen „Ahhhhhhhh die Bienen schwärmen schon wieder!!“. Zwar habe ich mich total gefreut, es nun auch mal selbst zu sehen aber ich hatte auch große Angst, vor der Reaktion der Nachbarn. Genau gegenüber steht ein Haus mit ca. 30 Parteien und alle haben einen Balkon. Zum Glück schliefen die meisten noch oder waren über das lange Wochenende nicht da. Zuerst sind die Bienen einfach ganz wild im Hof umher geschwirrt. Dann haben sie sich auf der sonnigen Wand des Nachbarhauses niedergelassen. Die Nachbarn waren kurze Zeit umzingelt von Bienen. Zum Glück fanden sie es ähnlich spannend wie ich 🙂 Stück für Stück sind die Bienen dann nach oben gewandert, bis sie an einer Ecke des Hauses eine Traube gebildet haben. Dort hingen sie für fast zwei Tage, bis sie sich ein neues Zuhause gesucht haben. Da die Stelle so hoch oben war konnten wir auch diesen Schwarm nicht einfangen. Das traurige daran ist, dass die Bienen über kurz oder lange dem Tod geweiht sind. Ohne Imker, der die überlebenswichtige Varroabehandlung (das ist ein eingeschleppter Parasit) durchführt werden es die Bienen nicht lange machen 🙁

Nach diesem zweiten Schwarm war klar: Bienen am Balkon – das geht nicht länger. Was, wenn nochmal ein Schwarm abgeht?! Wenn nicht dieses, dann vielleicht nächstes Jahr. Das nachbarschaftliche Verhältnis wollte ich für meine Bienen dann doch nicht überstrapazieren. Zum Glück gibt es noch den Garten. Dort schwirren die kleinen Biester nun munter umher und tuen so, als wäre nichts gewesen.

Fazit Imkern ist doch aufregender als man vermuten mag 😉

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Das Garten Fräulein, Silvia Appel, lebt ihre Leidenschaft für Natur, Garten und Balkon seit über fünf Jahren auf ihrem gleichnamigen Blog. Die Kindheit auf dem Land und das Aufwachsen im elterlichen Nutzgarten hat Silvia stark geprägt. Mittlerweile bloggt sie hauptberuflich, hat mehrere Bücher veröffentlicht und betreibt einen Onlineshop.

20 Kommentare zu “Bye Bye Bienen

  1. nordlied sagt:

    Hallo Silvia
    Deine Bienen freuen sich sicher über ihr neues Garten-Zuhause.
    Wir hatten diesen Frühling auch das Vergnügen: ein Bienenschwarm im Garten, der sich dann schlussendlich in der Nachbarshecke niedergelassen hat. Das ist echt ein ziemliches Spektakel so hautnah!
    Zum Glück konnte die Traube dann vom Bieneninspektor in eine Kiste gepackt und an einen Imker weitergegeben werden…
    Herzliche Grüsse, Yvonne

  2. Sibylle sagt:

    Liebe Silvia ! Danke für den spannenden Bienenkrimi. Ja, ich habe es auch mal erlebt, daß ein Imker mit langer Leiter und Bienenkörben versucht hatte, den Teil seines Bienenschwarms wieder einzufangen, der auf Wanderschaft gegangen war. Leider habe ich mich damals noch nicht so für dieses Thema interessiert. Aber jetzt „in Rente“ sind all solche Themen für mich äußerst wichtig und spannend. Vor ein paar tagen habe ich endlich das Insekten-Hotel bestellt, von dem ich schon mal
    sprach. Da mußten erst maßgebliche Leute vom „Urban gardening“ gefragt werden. Also, ich darf !!
    Nun wünsche ich ihnen ganz viel Glück mit diesem Intelligenten und rätselhaften Volk und vor allem,
    daß der Kampf gegen die Varoamilbe gewonnen wird. Wäre es da nicht sinnvoll, schon einen 2. Kasten daneben zu stellen ? dann ist der Weg nicht so weit. (Ist natürlich sehr laienhaft gedacht !)
    Für Heute liebe Grüße und halten sie uns auf dem Laufenden ! Ihre Sibylle

  3. Vita sagt:

    Du lieber Himmel…
    da war ja schwer was los im Innenhof.
    Spannende Geschichte- danke fürs erzählen!
    Wir überlegen auch immer wieder den Bienen bei uns ein zu Hause zu geben…
    aber ich stelle immer wieder fest, wie abgeklärt man mit ihnen umgehen muss.
    Bei mir wären es auch unsere Mädels & ich wäre viel zu traurig nach so einem Erlebnis.
    Liebe Gartengrüße
    Vita

  4. Liebe Silvia,
    bestimmt fühlen sich deine Bienen im Garten auch total wohl! Schade, dass du die zwei Schwärme nicht hast einfangen können. Gerade so etwas ist halt echt ein Problem beim Stadtimkern. Wir beschränken uns deshalb auch aufs Bienenfuttern und stellen so viele bienenfreundliche Blumen und Kräuter auf unserem Balkon bereit. Wenn wir dann aber den passenden Garten haben, werden bei uns auf jeden Fall auch Bienen einziehen. Wir haben leider feststellen müssen, dass dieses Jahr kaum Honigbienen unseren Balkon besuchen. Wildbienen haben wir sehr viele.
    Liebe Grüße nach Würzburg, Eva

  5. Toll, dass du dieses Naturschauspiel auch schon sehe konntest! PS: Ich wünschte meine Bienen hätte sich auch eine Hecke gesucht…

  6. Hallo liebe Sybille,

    ja, es war wirklich so spannend wie ein guter Krimi 🙂
    Schön wär´s, wenn man einfach eine leer Kiste hinstellt. Aber wir Mädels nun mal so sind, haben sie ihren eigenen Kopf und wollen eigentlich gar nicht in so eine Biegekiste einziehen. Also zumindest nicht von sich aus. Die Bienen suchen sich lieber ein Astloch oder eine leere Baumhülle. Auf jedenfall erscheint ihnen alles gemütlicher als eine eigentlich dafür vorgesehene Bienenkiste.
    Falls Sie noch mehr über Bienen wissen möchten kann ich das Buch „Bienendemokratie“ nur empfehlen. Dort wird alles wissenschaftlich aber dennoch anschaulich thematisiert.

  7. Liebe Vita,

    da war eine richtige Bienenparty im Innenhof zu Gange 😉
    Du hast recht, man darf nicht zimperlich sein, wenn man sich Bienen hält. Natürlich gehe ich vorsichtig und gewissenhaft mit meinen Mädels um. Jedem bleibt natürlich ganz selbst überlassen, wie er sein Volk hält. Man muss die Weizenzellen nicht ausbrechen. Aber mir wäre es eben lieb gewesen, den Schwarm so zu verhindern. Wäre es mir gelungen könnte ich die Bienen immer noch vom Schreibtisch aus beobachten, was einfach toll war. So mussten sie sich eben dem Stadtleben beugen und ab in den Garten

  8. Liebe Eva,

    mein Fazit zur Bienenbox ist nun wirklich, dass sie eigentlich nicht für den Balkon geeignet ist. Zumindest nicht, für einen echten Stadtbalkon umgeben von Häusern und Balkonen. Vielleicht ist es auf einem Hausdach oder einem großen Innenhof schon besser. Ich war ja schon froh, dass es keinen Ärger gab als die Bienen vor einem Jahr eigenzagen sind. Aber man sollte es eben auch nicht ausreizen 😉

  9. Konrad sagt:

    Ich war ganz fasziniert das zu lesen. Ich hoffe, deinen Bienen geht es gut. Wenn so viele Tiere fehlen, ist das ja nicht immer gut für den Schwarm.

  10. Gesche sagt:

    Danke 🙂 Deine Bienen-Erlebnisse waren genau der richtige Lesestoff zur Cafépause.
    LIebe Grüße, Gesche

  11. Super, das freut mich 🙂

  12. Ja und für meine Honigernte ist es auch nicht gerade von Vorteil…

  13. Claudia sagt:

    Ach, ich hätte auch so gerne einen Bienenstock… Irgendwann erfüll ich mir den Traum vielleicht. Toll, wie Du Dich kümmerst und um Deine Bienen sorgst!
    Ganz liebe Grüße
    Claudia

  14. Christian sagt:

    Hallo Garten Fräulien,

    in unserem Wohngebiet zwei Straßen weiter gibt es ein Inker der seine eigenen Bienen hat. Von ihm hole ich mir von klein auf immer leckeren und frischen Honig. Der schmeckt ganz anders wie im Discounter super lecker!

    Einen Bienenstock zu besitzen ist sicherlich was schönes, allerdings nicht immer ganz ungefährlich oder ? 😀

    Ich finde es super wie du dich um deine Bienen sorgst. Mach weiter so und pass bitte auf 🙂

    Gruß
    Christian

  15. Horst sagt:

    Ich bin selber Imker und ich liebe das Geräusch von einem Schwarm, der im Baum sitzt. Nur leider muss ich ihn dann fangen und da geht die Arbeit los! Aber trotzdem liebe ich das Imkern. Hoffentlich übernehmen meine Kinder das von mir.

  16. Kiri sagt:

    Liebe Silvia,
    wir überlegen auch, ob zu unserem Zoo nicht auch noch ein Schwarm Bienen passen würde. Einen Lehrgang dazu haben mein Partner und ich schon während des Studiums gemacht (wir bräuchten nur mal eine Auffrischung ;), was nun fehlt ist Praxis und Ausrüstung. Die doch sehr hohen Kosten schrecken uns allerdings ab. Magst du mal Bilder und Posts über deine Arbeit an der Beute, der Milbenbehandlung und der Ernte machen? Oder habe ich die bisher übersehen?

    Schöne Grüße
    Kiri

  17. Rudi sagt:

    Ich liebe deinen Blog!
    Bitte mach weiter so…

    Das Thema Bienen ist wichtiger als so manche denken. Bitte mehr zu diesem Thema.

  18. Sibylle sagt:

    Liebe Silvia ! Seit 4 Tagen habe ich jetzt das Insektenhotel im Gärtchen stehen und schaue jeden Tag gespannt hinein, ob sich schon was tut. Insekten sind ja nicht so schreckhaft wie Vögel, aber dafür kleiner !
    In der neuen „Landlust“, meine absolut liebste Zeitschrift war ein Bericht über die Züchtung von Bienen-
    Königinnen auf der Insel Juist. Sehr spannend ! Wenn man sich die Zeitschrift nicht kaufen will, gibt es die auch in fast jeder guten Bücherei. Aber ich leiste sie mir statt Zigaretten und Alkohol und das ist für
    meine Finanzen erschwinglich. Der Bericht ist echt toll und vor allem -Hut ab vor der Leistung der
    Beteiligten. Was es so alles gibt, um das ÖKO-Gleichgewicht zu erhalten.
    Nun wünsche ich nochmal viel Glück mit dem verbleibenden Volk und alles Gute, Ihre Sibylle

  19. Zu diesem Thema habe ich gerade ein Buch mit dem Titel „Die Intelligenz der Bienen“ von Randolf Menzel und Matthias Eckoldt besprochen, was allerdings schon recht speziell ist und nur an dem Thema wirklich Interessierten empfohlen werden kann.

  20. Felix sagt:

    Interessanter Artikel, erinnert mich an meine Kindheit in der ich immer mit meinem Großvater „geimkert“ habe 🙂

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