Der Klang des Sommers und ein Blick ins Tiny House

Ihr Lieben! Ich melde mich wieder aus Louisgarde und berichte euch, was hier in unserer Demeter-Gärtnerei so los ist. Ich bin Garten Fräuleins Schwester und nehme euch heute nicht nur mit in den Garten, sondern auch in unser Tiny Sommerhäuschen, das wir bald wieder beziehen werden.

Sommergeräusche

Endlich hat es ein bisschen geregnet, doch oft klingt der Sommer bei uns nach dem regelmäßigen „pft pft pft“ der Beregner, vor allem in den späten Abendstunden, so verdunstet das Wasser nicht gleich wieder und der Boden hat Zeit, es aufzunehmen. Aus irgendeinem Grund mag ich dieses Geräusch, auch wenn es bedenklich ist, dass es schon so früh im Jahr nötig ist, im Freiland zu bewässern.
Und der Sommer klingt nach grunzenden Wildschweinen, die glücklicherweise durch einen Zaun von unserem Gemüse getrennt sind. Doch direkt auf der anderen Seite des Zauns am Waldrand, nicht weit entfernt von unseren Feldern, steht unser selbstgebautes Tiny House und unser gemütlicher Schlafwagen. Sobald es abzusehen ist, dass es keine signifikanten Kälteeinbrüche mehr gibt, brechen wir unsere Zelte im Haus ab, machen den Kühlschrank aus, bestücken unser Hüttchen und wohnen dann bis zum Herbst wieder draußen im Schatten der zwei Walnussbäume. Manchmal grasen die Zebus direkt vor unserem Fenster. Lutz kann nicht nur gärtnern, sondern auch Hüttchen planen.

Der Bau des Tiny House

Im Sommer 2017 haben wir nach und nach die einzelnen Wandelemente in der Scheune zusammengebaut, drei pro Seite, und sie dann aufgestellt. Der Boden wurde auf Punktfundamente gebaut und mit Blähtonsteinen isoliert, darin können sich keine Mäuse einnisten. Durch die Bauweise aus einzelnen Elementen könnten wir das Hüttchen auch wieder abbauen – das wollen wir natürlich nicht :). Das Dach ist mit Matten aus Hanf-Kokosfaser isoliert. Wir haben Fenster in unterschiedlichen Höhen für verschieden große Menschen. Im Hochsommer hängen wir die Fenster komplett aus, damit ein bisschen Luft durchzieht, denn es heizt ganz schön schnell auf da drin.

Unser Sommerdomizil hat alles, was wir brauchen, und das Abspülen von Hand kann durchaus meditativ sein. Wir haben ein Sonnensegel, wenn wir darunter sitzen, fühlt sich das an wie ein zusätzliches Zimmer ohne Wände. Das Garten Fräulein hat eine Lichterkette spendiert und Fräuleins und meine Mutter idyllisch rostige Windlichter für unseren Vorgarten 😉 Von einem langjährigen Marktkunden haben wir als Leihgabe einen Bauwagen bekommen, der unser Schlafzimmer ist. Es ist wahnsinnig gemütlich und wir hören die nächtlichen Geräusche vom Wald nebenan. Wir genießen diese Zeit sehr, doch manchmal packt mich eine Sehnsucht nach festen Wänden um mich, dann ziehe ich mich alle paar Wochen für eine Nacht oder einen Mittagsschlaf ins Wohnhaus zurück, wo ich mich auf ganz andere Art geborgen fühle als in der Natur. Beides möchte ich nicht missen, ich genieße den Sommer, an dessen Ende ich mich auf gemütliche Wintertage im Haus freue und spätestens im April kann ich es nicht mehr erwarten, endlich wieder ganz in der Natur und in unserem Tiny Hüttchen zu sein.

Kategorien Allgemein Hofliebe

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über

Melanie ist die große Schwester des Garten Fräuleins. Beide hat die Kindheit auf dem Land sehr geprägt. Mittlerweile lebt und arbeitet Melanie auf dem Demeterhof Louisgarde in Baden Württemberg. Ihren früheren Bürojob hat sie vor langer Zeit an den Nagel gehängt und damit ein neues naturverbundenes Leben begonnen.

3 Kommentare zu “Der Klang des Sommers und ein Blick ins Tiny House

  1. Oliver sagt:

    Hallo Melanie, ein tolles Tinyhouse habt ihr da. Ich hoffe ich habt neben der ganzen Arbeit noch Zeit es zu genießen. Unseren Gemeinschaftsgarten gießen wir ja ausreichend. Leider sind aber schon einge Bäume am verdursten. Ich wünsche euch ausreichend Regen und nicht noch einmal solch eine Dürre wie in der letzten Saison. Liebe Grüße Oliver vom Prinzessinnengarten Berlin/Kreuzberg

  2. Sibylle sagt:

    Liebe Melanie ! Wenn ich deinen Bericht über euer „Sommerdomizil“ lese, packt mich die unbandige Sehnsucht nach dem Holz-häuschen mit Strohdach an der Ostsee, in welchem ich normalerweise jetzt mindestens 2 Wochen leben würde. Es ist zwar unheizbar und auch sonst recht einfach, aber ich schlafe einfach immer himmlisch dort. Dieses Häuschen steht im Garten meiner Schwester und es wird von zwei alten Apfelbäumen und einem Walnußbaum beschattet. Die Vögel singen von früh bis spät. Am Abend kommt sogar die Drossel mit ihren unverkennbaren Doppelstrophen.
    Kennst du die Sehnsucht der Senner, die trotz unglaublich schwerer Arbeit (für heutige Verhältnisse) der Zeit auf der Alm entgegen fiebern ? Das sind noch Leidenschaften !
    Ich bin immer ganz zufrieden und glücklich, wenn ich solche Berichte lese, sehe und höre. Und kann sooo gut nachfühlen. Dein Tiny-House sieht innen aber gar nicht so bescheiden aus, sondern einfach nur gemütlich !
    Liebe Grüße an dein gutes Leben. Kennst du die Nearings in amerika ? Auch toll ! Liebe Grüße von Sibylle

  3. Melanie sagt:

    Liebe Sibylle. Dieses Holzhäuschen muss ja traumhaft sein, noch dazu an der Ostsee. Ja, es ist ganz besonders, so nah an der Natur zu leben und vor allem auch zu schlafen und auch die nächtlichen Geräusche mitzubekommen. Die Sehnsucht der Senner kann ich nachvollziehen, trotz schwerer Arbeit. Den Körper auf diese Art und Weise zu spüren, kann sehr befriedigend und erfüllend sein, wenn man sieht, was man getan hat und weiß, dass diese Arbeit sinnvoll ist. Das ist witzig… gerade am 1. Mai waren wir bei einem Gärtner-Kollegen und guten Freund, der mir „Ein gutes Leben leben“ mitgegeben hat, das ich schon mal gelesen habe, mir aber nochmal zu Gemüte führen will.
    Jetzt soll es ja nochmal richtig kalt werden kommende Woche, wir werden sehen, ob wir danach umziehen; ich hoffe es zumindest 🙂
    Dir einen schönen Sommer und viel Freude bei allem, was du tust.

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