Das Kompost machen ist die Hohe Kunst, das „i“ Tüpfelchen des Gärtnerns. Chilis ziehen, Tomaten aufpäppeln und Obstbäume schneiden – alles Kleinigkeiten. Wenn man keinen Kompost herstellen kann ist das alles ganz und gar nichts wert. Ihr merkt schon, ich sehe das Thema mal wieder mit einem Augenzwinkern 🙂 Der Kompost ist fast ein wenig wie Kindererziehung. Jeder hat eine andere Technik und man sollte sich besser damit zurück halten, den anderen zu belehren oder Tipps zu geben. Außerdem kursieren wohl ähnlich viele Ratgeber zu diesem Thema, wie zur Kindererziehung. Daher habe ich auch ein bisschen Bammel vorm Anlegen meines ersten eigenen Komposthaufens und bin reichlich verunsichert. Ich befinde mich also auf der Mission Kompost!
In meinem vorherigen Garten hatte ich das Glück, zwei gut gefüllte und intakte Komposthaufen vorzufinden. Ich musste lediglich weiterhin fleißig Grünschnitt und Küchenabfälle darauf werfen und alles ging wie von selbst. Doch als ich vor 2 Jahren in den neuen Garten umgezogen bin gab es dort gar nichts, auf das ich zurück greifen konnte. Noch dazu galt es erstmal, das Beet anzulegen, Sträucher zu trimmen und die Oberhand im Garten zu gewinnen.
Nun, wo das Gröbste geschafft ist, kann ich mich dieses Jahr voll und ganz dem Kompost widmen. Die Basis dazu habe ich bereits gelegt, in dem ich mir einen schönen Holzkomposter bestellt habe. Dieser war in 10 Minuten zusammen gesteckt. Ich habe ihn unter ein paar Bäumen aufgestellt. Da fängt die Kunst nämlich bereits an: beim Standort. Doch ehrlich gesagt habe ich hier nach ganz praktischen Gesichtspunkte gehandelt. Relativ nah am Beet sollte er stehen aber weit genug von der Gartenhütte/Terrasse entfernt. Glücklicherweise ist das genau der Ort unter den großen Nadelbäumen und Sträuchern, sodass bei Regen der Kompost nicht komplett überschwemmt wird. Halbschatten scheint hier das Zauberwort zu sein.
Da steht das gute Stück nun und warte auf Inhalt. Am liebsten hätte ich natürlich gleich jede Menge Grünschnitt produziert doch das geht im Februar schlecht.
Dennoch hier für euch mein Plan, wie ich aus Gartenabfällen das braune Gold herstellen werde:
Zuerst wird eine Schicht an zerkleinerten, relativ trocknen Materialien wie z.B Ästen (der Obstbaumschnitt wäre ja eigentlich eh fällig) eingebracht. Dadurch kann die Luft im Komposthaufen gut zirkulieren und der Haufen fällt nicht zu einem großen matschigen Berg zusammen (zumindest ist das meine Hoffnung). Danach dürfen Garten- und Küchenabfälle, Rasenschnitt oder ein wenig Laub mit dazu. Diese Schicht sollte wohl nicht höher als 10cm werden. Im Anschluss folgt idealerweise eine Ladung an Kompost, um die Mikroorganismen ins Spiel zu bringen. Dafür werde ich mal bei meinen Garten-Nachbarn nachfragen. Perfekt wäre es nun, wenn man dieses Schichtprinzip beibehält und abwechselnd trockene und feuchte Schichten dazu gibt. Aber mal ehrlich, ich weiß, dass ich das nicht hinbekommen werde. Ist aber wohl halb so schlimm, denn die Verrottung dauert dann einfach ein wenig länger. Wenn der Kompost dann bis oben gefüllt ist sollte man ihn am besten einmal umschichten. Deswegen haben viele Leute zwei Komposter nebeneinander stehen.
Ich bin sehr gespannt, wie es mir im Jahresverlauf gelingen wird, den Komposthaufen gesund und frisch zu halten.
Vielleicht habt ihr ja auch gute Tipps für mich als Kompost-Anfängerin parat?
Das Holz wurde imprägniert und daher kommen die bläulichen Stellen. Das sind sog. Salzausblühungen und die verschwinden nach einiger Zeit.
*Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit www.holzundgarten.de entstanden
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