Ja, richtig gehört. Ich liebe meinen Biomüll! Ich dachte mir, dass der Valentinstag einfach ideal für mein Liebesgeständnis der etwas anderen Art ist.
Zwiebelschalen, Apfelputzen, verwelkte Blüten, Kaffeesatz – der Deckel vom Biomüll geht auf und mit Freude werfe ich die Abfälle hinein. Dann denke ich „Machts gut, wir sehen uns in ein paar Monaten wieder, wenn ihr euch zu reichhaltigem Kompost verwandelt habt“. Genau deswegen bin ich so ein großer Fan von meinen Bioabfällen. Es ist zwar Abfall, aber es wird etwas unglaublich Tolles draus. Nicht so wie mit dem blöden Plastik. Der gelbe Sack kommt mir jedesmal vor wie ein kleiner böser Teufel, der sich unter meiner Spüle eingenistet hat und sich dort viel zu schnell fett frisst. Daneben aber sitz mein lieber Biomüll – ihn zu füttern ist mir eine große Freude. Jetzt im Winter, wo ich nur selten in den Garten fahre kommt alles in die Biotonne. Doch auch daraus wird Kompost, nur eben im städtischen Kompostwerk. Im Moment habe ich das Gefühl, dass Mülltrennung ziemlich out ist. In unserem Mietshaus, mit 10 Parteien, bin ich aktuell die Einzige, die für Nachschub in der Biotonne sorgt. Ja ich weiß, so ein Komposteimer in der Wohnung ist nicht immer so ganz appetitlich. Mann (*gins*) muss ihn alle paar Tage ausleeren, damit es nicht eklig wird. Mein Appell lautet „Sorgt für volle Biotonnen“. Das spart Restmüll ein und schütz unsere heimischen Moore vor dem Abbau. Na und außerdem brauchen wir ab dem Frühjahr ordentlich Kompost in unseren Gärten, im Balkonkasten oder im Vorgarten.
Übrigens: In Würzburg wurde 1981 die allererste Biotonne überhaupt in Deutschland, vom Verein Organische Müllabfuhr, aufgestellt. Erst seit diesem Jahr (2015) ist eine Biotonne für jeden Haushalten verpflichtend vorgeschrieben.
Damit wünsche ich euch einen tollen Valentinstag und happy composting 🙂
Hier mal eine Info für euch, was alles in den Biomüll darf:
- Kaffeesatz
- Teebeutel – aber bitte drauf achten, dass keine Klammer mit hineinkommt
- Eierschalen
- Der Mist aus dem Meerschweinchenstall (Oskar & Toni helfen fleißig mit bei der Kompost-Produktion)
- Rohe Gemüse-und Obstreste
- Küchenrolle und kleine Menge Zeitungspapier
Nicht auf eurem Komposthaufen landen sollte:
- Essensreste
- Wurst / Fleisch
- Zitrusfrüchte, denn die sind meistens stark gespritzt
- Kranke Pflanzen
In die Biotonne dürfen diese „Abfälle“ jedoch gerne.
Liebe Silvy!
Eine wunderschöne Liebeserklärung!!!
Mir ist mein Komposthaufen auch ans Herz gewachsen…..
was für ein glücklicher Tag, wenn ich die so gut duftende, neue,
frische, reichhaltige Erde in meinem Garten in der Schubkarre
spazieren fahre und den meisten Pflanzen damit im Frühjahr ein riesen Geschenk machen darf.
Heute ist bei uns das Wetter offen und klar….
da geh ich doch gleich in den Garten& bestimmt auch zum Kompost :-))
Ganz liebe Gartengrüße von
Vita
Liebe Vita,
wie schön, dass du auch eine Komposthaufen-Liebhaberin bist 🙂
Ich wünsche Dir einen ganz herrlichen Gartentag!
Dein Garten Fräulein Silvi
Der Gedanke, dass die kleine Biotonne unter meiner Spüle eklig sein könnte, ist mir noch garnie gekommen! Aber ich kann mir vorstellen, dass das manche so sehen. Ich bin das von früher auch noch so gewöhnt: Das wird auf den Kompost gebracht und nach ein paar Monaten hat man sehr gute Erde. Jetzt habe ich zwar keinen Kompost – aber die große Biotonne tuts auch.
Liebe Grüße
Franziska
Ja, wir Landkinder sind halt mit einem Komposthaufen im Garten aufgewachsen. Da findet man sowas nicht eklig, sondern ganz normal. GLG Silvi
Mit dem Kompost aus dem Werk habe ich leider keine guten Erfahrungen gemacht, weil viele Leute die Biotonne scheinbar als Restmüll betrachten. Als wir hier eingezogen sind, habe ich mir als Start einmal Kompost aus dem Werk geholt und ich sammle heute noch das Plastik aus meinen Beeten…
Aber jetzt hege und pflege ich seit ein paar Jahren meinen eigenen Kompost, der glücklicherweise direkt hinter unserem Haus ist und daher auch im Winter gefüttert wird. Ich habe sogar bei mir auf Arbeit einen Bioabfall-Behälter aufgestellt, den auch meine Kollegen nutzen. So komme ich gut an viel Kaffeesatz – ich selbst trinke nämlich keinen Kaffee – und gerade Kaffeesatz ist ja „Viagra für die Würmer“, wie es so schön heißt. Ich gerate bei der Komposternte auch jedesmal auf’s Neue in Verzückung. Was für ein Wunder, wie aus allen möglichen Obst- und Gemüseresten, Kaffeesatz, Holzasche und toten Pflanzen wuselnde, lebende, duftende Erde wird!
Viele Grüße
Anja
Liebe Anja,
oh nein das ist ja blöd, dass du da so schlechte Erfahrungen damit gemacht hast.
Bei unsrem Kompostwerk kann man sich die Erde selbst abfüllen und daher weiß man ganz genau, was man mitnimmt.
Aber nun hast du ja deinen eigenen Komposthaufen, was ja noch viel besser ist! Wie toll, dass du auch gleich die Bioabfälle von deiner Arbeit mit verwertest 🙂
Wir haben auch eine Biotonne und ich finde sie ganz praktisch. Auch bei uns wird im städtischen Kompostwerk kompostiert und das Ergebnis darf man sich dann zweimal im Jahr gratis abholen. Für einen Komposter am eigenen Grundstück hätten wir nicht wirklich Platz.
lg kathrin
Wir haben erst seit Jänner einen eigenen Garten, aber der Komposthaufen ist schon da und wird fleißig befüllt. Nach deinem Beitrag sehe ich ihn jetzt mit anderen Augen, denn du hast recht – Wertschätzung der kleinen Dinge und Wunder des Alltags, die wir oft gar nicht mehr wahrnehmen. Danke!
Liebe Barbara,
ach wie schön, dass du deinen Kompost nun mit anderen Augen siehst. Er wird es dir bestimmt mit einer Portion besonders reichhaltiger Erde danken 🙂
Großartig, dass es so viele Kompost Fans gibt 🙂
Ich habe in einem Garteneck einen schönen, geräumigen Kompost, der viel aufnehmen kann und von mir regelmäßig und liebevoll bestückt wird. Gegenüber gibt es auch noch Platz für größeres Schnittgut, Zweige, Äste, alte Christbäume, Verblühtes etc.,dass ich entweder bei Gelegenheit zerkleinere und sogar teilweise als Kompostschicht verwende oder es zerfällt im Lauf der Zeit von selbst. Am Schönsten ist es, dort nach Komposterde zu graben.
Allein der Duft frischer Erde, einfach köstlich!
Hallo liebes Garten Fräulein,
wir möchten dieses Jahr auch einen Kompost anlegen, damit er sich schnell füllt steht er der gesamten Mieterschaft zur Verfügung. Wir wollen hoffen dass sich alle Mitnutzer an die Liste halten was rein darf und was nicht 🙂
Danke für die Tipps, das wird ein intressantes Projekt!
Beste Grüße 🙂
Liebes Gartenfräulein,
als leidensschaftliche Gemüsegärtnerin habe ich mich viel mit dem Thema Effektive Mikroorganismen beschäftigt und die Natur-und Gartenfreunde Himmelstadt hatten schon 2 Vorträge über das Thema organisiert.
Nun werde ich mir einen Bokashi-Eimer kaufen, in dem man wunderbar den Bioabfall in besonderen Kompost „Bokashi“ verwandeln kann! Der Eimer ist für einen Balkongarten ideal.
Herzliche Grüße aus Himmelstadt.
Liebe Jutta,
wow, dann bist du ja eine richtige Kompost-Expertin!
Dann wünsch ich dir fröhliches kompostieren mit deinen neuen Bokashi Eimer!
Ganz liebe Grüße vom Garten Fräulein Silvia
Liebe Silvy,
einfach klasse, was du so alles machst und schreibst! Super! – Da steckt überall so viel Liebe drin 😉
An dieser möcht ich gern mal meine Wurmkiste für die Indoor-Kompostierung anpreisen. Leider habe ich keinen Garten oder Balkon. Der Bioabfalleimer, der gerade im Sommer schnell anfängt unschön zu riechen oder Fruchtfliegen-Scharen heranzüchtet war mir ein Gräuel und der Weg zur Biomülltonne ist halt soooo beschwerlich… Da bin ich vor einigen Jahren über einen Freund auf die Wurmkiste gestossen und musste das gleich mal selbst ausprobieren, wobei ich mir das schon eklig vorgestellt habe – mit lebenden Würmern in meiner Wohnung… Aber ich muss sagen: Ich bin nach wie vor absolut begeistert! Es stinkt nicht und es ist nicht eklig! Meine Bio-Abfälle sammle ich beim Kochen in einer Schale, die ich immer schnell nebenan in die Kiste werfen kann und einmal im Jahr schichte ich das Ganze um und habe super Kompost für meine Pflanzen! Es ist schon sehr erstaunlich, wieviel Grünzeug die Würmer zu bestem Humus verarbeiten! Diese Wurmkisten kann man im Internet mit Würmern bestellen oder auch ganz leicht selber bauen… Vielleicht findet das der ein oder andere auch so toll und praktisch…
Liebe Grüße, Dani 🙂
Danke liebe Daniela das freut mich total!
Liebe Silvia,
ich sitze hier gerade an meinem Frühstückstisch in Singapur, wo ich seit 3 Jahren lebe, und lese die Zeitschrift „Donna“, die eine meiner Kolleginnen im Flieger eingesteckt hat.
Deine Liebeserklärung an den Komposthaufen ist so erfrischend, wenn man in einem Land lebt, in dem Müll grundsätzlich nicht getrennt wird und das Wort kompostieren gar nicht zu existieren scheint.
Dafür ist hier immer Sommer und wir müssen uns keine Sorgen machen, dass es draußen nicht mehr grünt und blüht.
LG aus der „City in a Garden“.
Annette
Liebe Annette,
wow du lebst in Singpur?! Das klingt ja spannend!
Schade, dass dort Mülltrennung noch nicht wirklich angekommen ist. Vielleicht kannst du ja eine Kompost-Gruppe gründen 😉
Liebe Silvy!
Danke für Dein Engagement!
Ich bin gerade dabei, unseren Haushalt auf selbstgemachte Produkte (für die Küche sowieso) für Putzmittel&Co mit Natron&Co umzustellen, nun möchte ich unsere großen Berge an Kohlrabi- und Kartoffelschalen, Kaffeesatz usw. in dem Kommposthaufen in unserem kleinen Gemeinschaftsgarten verwenden, scheitere aber bislang an den vier Stocken, die uns davon trennen… Wie transportierst Du Deine Kompostzutaten von A zu B? In einer großen Schale? Ich möchte eigentlich so wenig wie möglich an Plastik unnötig verwenden – und offene Glas- oder Tonschalen müssen ja doch sehr häufig geleert werden… Morgens ist immer viel Hektik bei uns, weil unser Sohn in die Schule muss und wir zur Arbeit, so dass ein Hoch- und Runtertragen einfach zeitlich nicht geht. Ein oller Plastikeimer, den sowieso niemand wegnimmt? Vielleicht hast Du eine einfache Lösung?
Danke und liebe Grüße!
Inga
Liebe Inga,
schön, dass du aus deinen Abfällen Kompost machen möchtest. Ich hab tatsächlich einen schnöden Plastikeimer unter der Spüle in der Küche neben meinen weitern Müllbehältern. Der Eimer ist so schnell voll, dass er ständig ausgeleert wird-ansonsten wird es auch einfach ganz schnell ekelig und stinkig. Er lässt sich noch dazu gut auswaschen, was praktisch ist, weil ich keine extra Tüte für den Biomüll verwende. Außerdem hat er ja einen Deckel, was ich nur empfehlen kann. Sonst riecht es schnell… Ich klemme ihn hinter den Beifahrer sitz ins Auto zum Weg in den Garten oder er landet eben einfach mal in unserer Biomülltonne vor dem Haus. Ich hab den Eimer jetzt seit über 4 Jahren und er leistet mir treue Dienste.
Liebe Grüße
Silvia