Vielleicht mag sich der ein oder andere gerade denken: Micro-WAS?! Da ich das Gefühl habe, dass dieser verdammt coole Begriff und das noch viel coolere Grünzeug, was dahinter steckt, bisher nur Garten-Insidern bekannt ist, will ich mal Licht ins Keimgerät bringen 🙂 In diesem Artikel findet ihr alles rund um das junge Grün, das ganz besonders in den dunklen Monaten, für erhellende Momente sorgt.
Was sind Microgreens?
Ein wenig kann man sich das anhand des Namens schon herleiten: Es ist nämlich tatsächlich mikroskopisch kleines Grünzeug. Die Samen von Pflanzen, die wir sonst über Monate hinweg hegen und pflegen, bis wir davon endlich Früchte ernten können, werden im Falle der Microgreens nämlich einfach im Keimlings-Stadion abgeerntet. Brokkoli, Radieschen, Senf oder gar Rote Beete sind in Form von Microgreens meist schon nach 4-5 Tagen erntefrei. Fast könntet man schon von Fast-Gardening sprechen 🙂
Wo ist der Unterschied zu Sprossen?
Das habe ich mich auch eine ganze Weile gefragt. Aber schaut doch mal, wie Sprossen angebaut werden: Die Samenkörner werden hierzu in ein Glas oder einen Keimturm gegeben und anschließend, wenn sie gekeimt haben, mit Haut und Haar verputzt. Anders dagegen die Ernte der Microgreens: Hier wird lediglich das frische Grün abgeschnitten und die Wurzeln bleiben in der Erde oder auf einem Vlies zurück. Je nach Sorte und eigenem Geschmack, werden die kleinen Keimblätter oder ein minimal größeres Stadium geerntet. Hier darf und sollte man ausprobieren, wie einem die Microgreens am besten munden.
Welches Saatgut braucht man dafür?
Spezielles Saatgut ist nicht notwendig. Wer im seinem Saatgut-Schrank eh schon Erbsen, Brokkoli oder Leinsamen hat, der kann damit sofort starten. Ansonsten findet ihr hier eine große Auswahl an Bio-Saatgut.
Warum sind Microgreens so toll?
Sie machen wesentlich weniger Arbeit als Sprossen. Diese müssen mindestens zweimal am Tag mit Wasser durchgespült werden und alles muss extrem sauber und hygienisch zugehen, sonst hat man schnell eine Schimmelzucht anstatt Sprossenglück. Die Microgreens dagegen kommen auf eine dünne Erdschicht, 0,5 cm reichen völlig aus, oder gar nur auf ein Vlies oder ein Küchentuch. Dadurch, dass sie nach nur wenigen Tagen geerntet werden ist Erde eigentlich nicht nötig, da sie keinerlei Nährstoffe in dieser kurzen Anbau-Periode brauchen. Es braucht dafür auch kein spezielle Gefäß. Ein Teller, eine ausgediente Plastikschale oder andere flache Behälter reichen den Mini-Grünlingen aus. Einmal angießen, eine Klarsichtfolie darüber und schon fängt es an zu sprießen. Wer es also unkompliziert mag ist bei Micorgreens genau richtig.
Microgreens machen gute Laune!
Klar, sie sind absolute Vitaminbomben und werden gerne als Superfoods von der Fensterbank betitelt. Aber noch vielmehr als das sie gesund sind machen sie glücklich! Vor allem in den Wintermonate, wenn es draußen trist und grau ist und wir Gartenfreunde komplett auf Grün-Entzug sind bringen die frischen Blätter der Microgreens wieder Leben und gute Laune zurück in die traurige Gartenseele. Es macht richtig Spaß, wieder etwas anzubauen, zu ernten und damit zu kochen – so kommt wieder Leben in die Bude und buntes auf den Teller!
Was anstellen mit Microgreens?
Natürlich zum kochen verwenden! Wobei, wirklich gekocht muss gar nicht unbedingt werden, denn plötzlich bekommt ein Schwarzbrot einen ganz neuen Genussfaktor, wenn zum Beispiel die leicht scharfen Senf-Blätter darauf liegen. Oder doch ein Burger auf knackigen Grünspitzen gebettet? In Salaten dürfen sie auf keinen Fall fehlen und wer gerne für Freunde kocht kann mit den Microgreens auf dem Teller gleich für Sterne-Restaurant-Feeling sorgen. Und wer weiß, ob da nicht der ein oder andere gleich auch zum Mikro-Gärtern wird!
Ihr möchtet noch mehr zu Mircrogreens, Sprossen und Co erfahren? Dann kann ich euch diese Bücher an den grünen Daumen legen:
Liebes Gartenfräulein,
von Microgreen habe ich (bis jetzt) noch nichts gehört. Ich finde die Idee super. Auch als Beigabe auf eine Suppe oder Salat kann ich es mir gut vorstellen.
Danke für’s zeigen.
Grüße von Wiebke
aus Kassel
Auch ich habe noch nie davon gehört, aber dein Bericht war sehr interessant und aufschlussreich.
Ich weis,das man Brunnen-oder Gartenkresse sogar auf Haushaltspapier hochziehen kann ,aber dieses Beispiel ist wirklich aussergewoehnlich?
Daumen hoch sind meine emojis etwa einwandfrei??
Oh,toll endlich kommen die Emojis fehlerfrei bei dir an ich bin so gluecklich?
schon allein die Farben dieser kleinen Keimlinge sind toll! Ich liebe es, sie aufs Brot zu streuen…so schön. Na und dass sie auch noch gesund sind ist der positive Nebeneffekt. 🙂
Danke für den Artikel und die tollen Fotos!
Liebe Grüße, Doro.
Liebe Silvia,
das ist eine tolle Idee mit dem micro-power food. Wir züchten Sprossen im Turm und hatten dabei schon öfters Probleme mit Schimmel. Wenn wir das Durchspülen der Samen mal vergessen haben ist das schnell passiert und der ganze Aufwand war umsonst. Wir werden jetzt mal das mikro green ausprobieren und sind gespannt. Entschuldigung das wir uns nach Deinem Besuch bei uns erst jetzt melden.Da wir noch „Greenhorns“ im Bereich des bloggens sind müssen wir uns erst rantasten.
Liebe Grüße
Susanne, Julia und Hans
Sehr cool, dass ich dir von den Microgreens berichten konnte und du es auch spannend findest!
So kann nun auch in der Wohnung noch ein wenig gegärtnert werden 🙂
Gerne liebe Doro
Ihr Lieben, das freut mich aber, von euch zu lesen!
Ja genau, wenn man bei den Sprossen nicht hinter her ist und mal einen morgen vergisst sie zu spülen war´s das. Ist mir auch schon passiert. Ich bin gespannt, was ihr dann von den Microgreens berichtet.
Liebe Grüße von eurem Garten Fräulein Silvia
toller Beitrag, da werde ich demnächst auf jeden Fall mal was ausprobieren! Muss es nur irgendwie katzensicher aufstellen, sonst bleibt kein Grünzeug mehr für mich 🙂
Oder dein Kätzchen bekommt auch eine eigene Schale mit Microgreens 🙂
Hallo Silvia,
man merkt Deinen Fotos den Workshop an, den du gemacht hast. Sehr schöne und sehr stimmungsvolle, professionelle Fotos.
Viele Grüße
Anja
hallo einen schönen tag,
ich bin dabei die pflänzchen zu züchten. sie wachsen schon aus den samen. meine frage, nach dem man die pflänzchen zum verzehr abschneidet wachsen die wieder neu nach oder wie verhält sich das ganze.
m.f.g. hans dietze
Nach der Ernte muss man wieder neu aussäen
Ab Mitte April wird es einen Onlinekurs dazu geben. Du kannst dich gerne in meinen Newsletter eintragen, damit du den Start nicht verpasst 🙂
Das ist ja mal etwas ganz neues, liest sich wirklich super interessant!
Genau das richtige um auch bei uns im Salzburger Lungau während der frostigen Wintermonate etwas frisches aus dem „Microgarten“ zu ernten. Werde ich bestimmt ausprobieren!
liebe Grüße.
Christina
Hallo liebe Christina, das freut mich aber!
Hast du schon meinen Onlinekurs gesehen? Darin lernt man noch viel mehr über das Gärtnern in der Wohnung: https://mailchi.mp/garten-fraeulein/garten-in-der-wohnung
Liebe Grüße zu Dir
Silvia
Liebes Gartenfräulein,
welche microgreens (außer Kresse, Senf) eignen sich besonders gut für die Anzucht ohne Erde (und Kressesieb), z.B. auf Küchenpapier?
Hey Bonnie,
es geht eigentlich ganz gut mit allen Samen, die relativ klein sind wie z.B. Brokkoli