Vielleicht fragt ihr euch gerade, was das wohl für eine komische Tätigkeit sein soll. Wer selbst Pflanzen aus Samen vorzieht mach das in der Regel so: Man besorgt sich Anzuchterde, kleine Töpfe (oder bastelt diese selbst) und jede Menge Bio-Saatgut. Dann eskaliert man meist ziemlich schnell und verfällt in eine Aussaat-Extase. Es werden jede Menge Samen in die Töpfchen gesteckt und am Schluss sind alle freien Fensterbänke in der Wohnung proppenvoll. Zumindest bei mir läuft es jedesmal genauso ab.
Ungefähr 6 bis 8 Wochen nach der Aussaat ist es schon richtig grün geworden und die Pflänzchen haben schon bald zu wenige Nährstoffe und auch zu wenig Platz. Daher muss man nun pikieren. Das bedeutet, man setzt die kleine Pflänzchen in eine nährstoffreiche Blumenerde und jeder Setzling kommt in einen einzelnen Topf. Bei Tomaten, Chilis, Auberginen, Paprikas oder Zucchini ist das sehr ratsam. Das Basilikum, die Kapuzinerkresse sowie meine essbaren Blüten pikiere ich auch, aber setzte einige Pflanzen gemeinsam in ein neues Gefäß.
So pikiert man seine Setzlinge. Dazu benötigt ihr:
- Einen Pikierstab oder einen alten Bleistift
- Bio-Blumenerde
- Leere Töpfchen oder alternativ Joghurtbecher, Dosen, oder PET-Verpackungen
Schritt 1
Mit dem Pikierstab vorsichtig, leicht seitlich unter den Setzling stechen und diesen anheben. Mit den Fingerspitzen etwas dran zeihen, sodass er aus der Erde kommt. Man muss hier wirklich ganz behutsam arbeiten, um die zarten Pflanzen nicht zu verletzen.
Schritt 2
Damit die kleine Pflanze gut im neuen Topf ankommt kann man mit dem Pikierstab ein kleines Loch vorbereiten und die Pflanzen behutsam einsetzten. Gut andrücken und schwups, schon hat man pikiert 🙂 Angießen natürlich wie immer nicht vergessen. Dazu verwende ich am liebsten meine Gießbrause, die einen besonders sanften Wasserstrahl hat.
Ich mach es meist so, dass ich mir einen Setzling nach dem anderen aus der Erde hole und direkt in ein neues Gefäß gebe. Also nicht alle Setzlinge auf einmal rausholen und dann erst Stück für Stück einsetzten. Ich glaube, sonst werden die Pflanzen einfach zu schnell schlapp.
Wichtige Tipps
Wenn ihr alternative Pflanzgefäße (wie Dose, Joghurtbecher) verwendet, dann unbedingt ein paar Löcher in den Boden machen, damit sich das Wasser nicht staut. Man kann sonst auch versuchen, das Gefäß, mit ca. einem Drittel Blähton (allgemein bekannt als Seeamis) zu füllen. Aber Abflusslöcher sind definitiv die beste Variante.
Schreibt sicherheitshalber wieder kleine Schildchen für die pikierten Pflanzen. Nicht, dass Chaos ausbricht und ihr in ein paar Wochen nicht mehr ganz so sicher seit, was das eigentlich im Topf sein soll 🙂
25 Kommentare zu “Nun wird pikiert”