Mittlerweile bin ich schon ein wenig melancholisch, wenn ich dran denke, dass sich ab Oktober so Einiges in und um unseren Garten herum verändert. Warum? Der Stadtgarten ist Teil der Landesgartenschau Würzburg und diese schließt am 07. Oktober 2018 ihre Tore. Dann werden die meisten Schaugärten zurückgebaut, einige alte Gebäude der ehemaligen Kaserne abgerissen und unzählige neue Häuser gebaut. Außerdem gibt es dann keine Besucher mehr, die im Stadtgarten auf und ab spazieren, bei unseren Workshops mitmachen oder uns beim Unkraut jäten unzählige Fragen stellen. Gerade dieser Austausch war eine große Bereicherung. Es war toll zu spüren, wie wir beim überwiegenden Teil der Besucher auf Begeisterung mit unseren Ideen gestoßen sind und diese dadurch weitergetragen werden.
Von Null auf Garten
Was mir besonders am Herzen liegt ist zu zeigen, in welch kurzer Zeit und mit wie wenig Einsatz von Geld und Baumaterialien wir diesen Garten kreiert haben. Wo vorher eine riesengroße steinige lehmige Brachfläche lag ist in nur wenigen Monaten unser Urbanes Paradies entstanden. Um ehrlich zu sein habe ich selbst lange nicht geglaubt, dass wir es rechtzeitig zur Eröffnung der Landesgartenschau schaffen. Doch mit jedem Samstag, den wir ab Oktober 2017 auf unserer Fläche verbracht haben, hat der Garten mehr Gestalt angenommen. Wochenlang bestand unsere Tätigkeit letztlich nur darin Steine von A nach B zu schaffen, Erde mit dem Lehmboden zu vermischen und die grobe Struktur des Gartens herauszuarbeiten.
Wir hatten vor Beginn der Arbeiten einen Plan gezeichnet, an dem wir uns entlang gehangelt haben. Einfach so darauf los Gärtnern ist bei rund 1.800qm nämlich nicht ratsam: Eine detaillierte Planung im Vorfeld war extrem wichtig. Hierzu gehörte auch das Akquirieren von Sponsoren und Spendengeldern. Für unseren Garten hatten wir erstmal nur 5.000€ zur Verfügung was nicht gerade viel ist, wenn man bei Null anfängt.
Gemeinsam ist man stärker
Zu Beginn der Arbeiten waren wir bereits eine relativ große Gruppe, bestehend aus dem Verein der Stadtgärtner und dem Campusgärtner. Doch es sind noch viele weitere Helfer zu uns dazu gestoßen! Über unser Netzwerk, Zeitungsartikel oder Facebook Gruppen haben wir versucht auf uns aufmerksam zu machen und es so tatsächlich geschafft noch weitere Gartenbegeisterte in unser Projekt zu holen. So sind wir rund 30 Leute geworden, die sich dem Garten angenommen haben. Natürlich können nicht immer alle kommen aber durch diese Menge an Leuten waren bei jedem Arbeitseinsatz (und es gab unzählige davon) mindestens fünf Personen vor Ort gewesen.
Auch nach Abschluss der gröbsten Bauarbeiten (Mitte April) hat die Gruppendynamik nicht nachgelassen. Ganz im Gegenteil, denn nun waren die schwierigsten und anstrengendsten Arbeiten vorbei und es ging immer mehr in Richtung Gemüse anpflanzen, Grillen, Unkraut zupfen, Ernten und genießen.
Jeder einzelne von uns hat sein Wissen aus den unterschiedlichsten Bereichen (was nicht nur gärtnerischer Natur war) zu 100% eingebracht. So konnten wir nicht nur unfassbare tolle Projekte auf die Beine stellen und den Garten zu einem echten Hingucker verwandeln, sondern auch gegenseitig wahnsinnig voneinander profitieren. Genau das ist auch das, was der Garten für mich ausmacht.: Gemeinschaft!
Das Ende naht
Zwar ist die Landesgartenschau bald vorrüber und auch unser Garten wird sich durch diverse Bauarbeiten um uns herum nochmal verändern, doch erstmal müssen wir nicht abbauen und einpacken. Anfang Oktober wird es ein großes Treffen mit dem Garten- und Bauamt der Stadt geben und wir werden dann hoffentlich erfahren, wie es für uns langfristig weitergehen kann. Aktuell ist der Stand, dass uns eine Ausgleichsfläche auf dem Areal zugewiesen wird, wo wir dauerhaft bleiben dürfen. Das wäre natürlich ein Traum, denn so könnten wir einen lebendigen Stadtteilgarten entwickeln und den neuen Stadtteil „Hubland“ aktiv mitgestalten.
Ich drück euch die Daumen das es weiter geht. LG
Liebe Silvia,
die Bilder von eurem Stadtgarten sehen so schön grün und bunt und üppig und nach viel Spaß gemeinsam bei der Arbeit aus! Und – naja – auch nach sehr viel Arbeit!
Ich finde das Projekt sehr beeindruckend und bin beim Lesen richtig fröhlich geworden! 🙂
Wirklich toll, was ihr da auf die Beine gestellt habt! Ich hoffe für euch, dass ihr eine dauerhafte Bleibe bekommt! Lg Carmen
Was für ein tolles Projekt – irre, was ihr da geschaffen habt! Ich drücke euch die Daumen, dass ihr eure Idee vom Stadtteilgarten weiter leben dürft! Alles Liebe, Kitty
Unglaublich, was aus einer Brachfläche und einer Gruppe gemeinsam alles erreicht werden kann, wenn alle anpacken und ihre Erfahrungen und Ideen einbringen. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr den Großteil irgendwo wieder aufbauen könnt und so auch in ein paar Jahren noch an diese Zeit erinnert werdet.
Viele Grüße, Antje
Danke Dir Oliver!
Das ist aber schön liebe Sarah! Toll, dass die positive Stimmung des Gartens so gut rüber kommt!
Liebe Carmen,
ich halte euch hier auf jedenfall auf dem Laufenden aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden und den Stadtteil mit unserem Garten weiterhin bereichern dürfen 🙂
Danke dir Kitty!
Ja liebe Antje genau das fasziniert mich bei unserem Projekt auch nach wie vor, dass Gemeinschaft so viel erreichen kann!
Hallo, Silvia!
Ich habe Dich gesten in der Sendung „Querbeet“ gesehen! Zu schade so ein schönes Projekt aufgeben zu müssen!
Liebe Grüße aus Saarbrücken!
Hallo liebe Elina,
schön, dass du die Sendung gesehen hast. Aber so wirklich müssen wir ja nicht aufgeben. Erstmal dürfen wir ja noch auf der aktuellen Fläche bleiben. Aktuell wird nach einer anderen Gartenfläche für uns gesucht 🙂
Ich drücke dann fest die Daumen dass es weiter geht!