Die selbstgezogenen Tomatenpflanzen verlassen nun langsam die wohlig warme Atmosphäre der Wohnung. Es ist Zeit für den nächsten großen Meilenstein deiner Tomatenkinder. Das sogenannte „Abhärten“ steht bevor! Dadurch werden die Setzlinge an die klimatischen Bedingungen im Freien gewöhnt.
Warum ist das Abhärten so wichtig?
Damit sich die Pflanzen an Wind, Sonne und die Temperaturschwankungen gewöhnen. Das Abhärten hilft dabei, dass sich die Tomatenpflanzen gut im Beet oder Topf einleben und keinen „Frischluftschock“ erleiden. Bisher kennen sie nur die heile Welt deiner Wohnung. Härtet man die Tomaten-Jungpflanzen nicht ab, kann es passieren, dass sie Sonnenbrand bekommen. Die zarten jungen Blätter sind noch kein richtiges Sonnenlicht gewöhnt. Bisher haben sie ja nur einen Blick durch die Fensterscheibe nach draußen geworfen. Es reichen leider oft schon wenige Minuten in der prallen Sonne, um all deine Mühen zunichte zu machen. Pflanzen können nämlich auch einen Sonnenbrand bekommen. Die Blätter werden dann ganz hell und kurz darauf braun und sehen vertrocknet aus.
Wann beginnen?
Ab Ende April spätestens in der ersten Maiwoche beginne ich damit die Tomatensetzlinge täglich von draußen nach drinnen zu tragen. Am besten stellst du deine Pflanzen dazu in eine Kiste. Damit ist der Transport für dich einfacher.
Was ist zu beachten?
Das Abhärten erfolgt in zwei Schritten:
Zuerst stellst du deine Pflanzen in den vollen Schatten. Es darf keine direkte Sonne auf die Blätter kommen! Nachdem du das mindestens 5 Tage lang gemacht hast folgt Schritt 2. Jetzt dürfen die Jungpflanzen an einen halbschattigen Platz zum Abhärten wechseln. Grundsätzlich wäre es auch ganz gut, wenn der Wind die Pflanzen nicht so heftig beutelt. Auch das sind sie noch nicht gewohnt.
Entweder, du wirfst täglich einen Blick in die Wetter-App oder du holst deine Tomatenkinder am Abend wieder nach drinnen. Wie du ja weißt vertragen sie keinen Frost und sind auch gegen kalte Nächte empfindlich. Diese starken Tag-Nacht-Temperaturschwankungen können zu einem Wachstumsstopp führen.
Wichtige Info
Deine vorgezogenen Tomatenpflanzen sollten ab Anfang Mai die ersten Blütenknospen angesetzt haben. Spätestens beim Auspflanzen nach den Eisheiligen (Mitte des Monats) solltest du die ersten Blüten sehen können. Ansonsten wird es schwierig, dass die Tomaten in der kurzen Vegetationsperiode es noch schaffen, dass die Früchte reif werden.
Fotos von Julia Romeiss
Blüten müssen beim auspflanzen definitiv noch nicht zu sehen sein, gut wenn ja, aber es geht auch mit kleineren Pflanzen, wie ich letztes Jahr feststellen konnte.
Danke, dass du deine Erfahrung hier mit uns teilst.