Fragestunde zu Tomaten

Auf meinem Instagram-Kanal gibt es seit Kurzem ein neues Format. Dort kannst du mir zu einem Gartenthema, das ich ausrufe, Fragen stellen. Diese werden dann von mir in einer Insta-Story beantwortet. Wer jetzt nur Bahnhof versteht, für den habe ich die beliebtesten Fragen der Community hier im Blogbeitrag festgehalten. Diese Fragestunde geht komplett um das Thema Tomaten.

Welche Tomatensorten eignen sich für den Südbalkon und was muss man beachten?

Es gibt kaum eine Gemüsepflanze, die besser für den Südbalkon geeignet ist, denn Tomaten kommen wunderbar mit Sonne zurecht und lieben ein trockenes warmes Klima. Auch im Halbschatten ist der Anbau noch möglich. Hat dein Balkon nur sehr wenige Stunden Sonne (3-4) wird es mit einer üppigen Ernte schwierig.
Für den Balkon würde ich auf Stabtomaten verzichten – vor allem, wenn dein Balkon nicht besonders groß ist. Dann solltest du auf Buschtomaten oder sogenannte Naschtomaten setzen. Diese bleiben zwischen 20 bis 70cm klein, wachsen buschig verzweigt und müssen nicht ausgegeizt werden. Meine Sortenempfehlung „Bogus Fruchta„.
Verwende für den Balkon möglichst große Pflanzgefäße. Der Topf sollte mindestens diese Maße haben: 25-30 cm Durchmesser, 20-30 cm Tiefe.

Müssen Tomaten überdacht stehen?

Es gibt Tomatenpflanzen die brauchen unbedingt ein Dach über den Kopf. Doch ist der Anbau bestimmter Sorten auch problemlos im Freiland möglich. Achte beim Kauf von Saatgut oder Jungpflanzen auf den Hinweis „Freilandtomaten“. Gerade wenn du Jungpflanzen kaufst solltest du sicherheitshalber in der Gärtnerei nachfragen, falls du keinen Hinweis dazu findest.

Da ich in einer sehr trockenen regenarmen Gegend wohne klappt es bei mir sehr gut mit den Tomaten – auch ohne Überdachung.

Wie oft und mit was sollte man Tomaten düngen?

Tomaten gehören zu den Starkzehrern. Das bedeutet, dass sie sehr viele Nährstoffe benötigen und das Düngen daher eine unerlässliche Aufgabe ist. Am besten du gibst beim Einpflanzen bereits etwas Kompost mit ins Pflanzloch oder den Topf. Im Garten kannst du alternativ auch Hornspäne verwenden. Rund 3 Wochen nach dem Auspflanzen beginnst du mit dem Düngen. Hierfür rate ich dir zu einem Flüssigdünger den du alle 14 Tage direkt ins Gießwasser gibst (z.B. BioTrissol). Großer Vorteil: Dieser steht den Wurzeln sofort zur Verfügung. Alternativ kannst du auch eine Brennnesseljauche ansetzen. Falls dir das etwas zu stark riecht gibt es auch Brennnessel-Extrakt im Handel.

Die Brennnesseljauche riecht nicht gerade angenehm aber die Tomaten lieben sie!

Muss man Tomaten zurückschneiden oder einzelne Blätter abtrennen?

Ein Rückschnitt ist nicht erforderlich, jedoch ein anderer Vorgang und zwar das sogenannte „Ausgeizen“. Darunter versteht man das regelmäßige Ausbrechen der Seitentriebe. Das macht man, damit die Tomatenpflanze ihre Energie in die Früchte pumpt und nicht in die Produktion von Blattgrün. Übrigens bilden Busch- und Naschtomaten keine Geiztriebe. Wie genau du deine Tomaten ausgeizt wird in diesem Video sehr schön beschreiben.

Wann und wie gewöhne ich die Tomatensetzlinge ans Freie?

Das Abhärten von Jungpflanzen ist ein ganz wichtiger Schritt, denn die Setzlinge müssen sich erst an die Bedingungen im Freien gewöhnen. Damit beginnt man, sobald die Temperaturen um die 15 Grad liegen. Das ist in der Regel Anfang Mai der Fall. Das „Abhärten“ sollte Stück für Stück erfolgen. Dazu stellst du deine Jungpflanzen jeden Tag für ein paar Stunden nach draußen. Am besten geht das, wenn du sie in eine Obstkiste oder auf ein Tablett stellst. Aber bitte nicht gleich in die Sonne damit, denn das vertragen die zarten Blätter noch nicht. Erstmal startest du an einer schattigen und windgeschützten Stelle. Abends wieder nach drinnen holen, denn es kann Nachts doch ziemlich kalt werden. Ist die Wetterlage dann ab Mitte Mai beständig können die robusten Jungpflanzen ausgepflanzt werden.

Was verursacht Braunfäule?

Das ist eine Pilzkrankheit die sich in Form von dunklen Flecken an Blättern und Stielen zeigt. Das Blattgrün stirbt ab und auch die Tomaten bekommen schwarze Stellen. Diese Krankheit breitet sich besonders in nassen Sommern aus. Daher pflanzen/stellen viele ihre Tomaten an die geschützte Hauswand oder bauen ein Tomatenhaus – denn Feuchtigkeit ist für die meisten Tomatensorten ein Problem.

Was kann man gegen Braunfäule tun?

Zum einen gilt es auf robuste Sorten zu setzen, die eine gewisse Resistenz gegen die Krankheit mitbringen. Frage hier am besten den Gärtner deines Vertrauens. Damit der Pilz keine Grundlage findet ist es wichtig, die Tomaten nur an den Wurzeln zu gießen und die Blätter nicht mit Wasser zu benetzen. Entferne daher auch die Blätter im unteren Bereich – kein Blatt sollte den Boden berühren.
Außerdem hilft es einen Topf direkt neben die Pflanze einzugraben und nur dort hinein zu gießen. Auch hilfreich sind Tongefäße wie z.B. Ollas*.

Falls du bereits Braunfäule im Garten hattest, dann solltest du die Tomaten im nächsten Jahr in ein anderes Beet auspflanzen und die Stäbe desinfizieren.  Werfe die befallenen Pflanzen niemals auf den Kompost! Dort verbreitet sich die Pilzsporen. Besser in die Mülltonne damit.

Was sind gute Partnerpflanzen für Tomaten?

Der Anbau von Tomaten in einer Mischkultur ist sehr zu empfehlen, damit die Pflanzen möglichst gesund bleiben und sich gegenseitig dabei unterstützen. Tomaten schätzen daher die Gesellschaft von Basilikum, Knoblauch, Salaten, Zwiebeln, Spinat oder Tagetes.

Die Tomatenjungpflanzen haben braune Stellen, was ist das?

Das kann unterschiedliche Ursachen haben:

  • Hast du bereits genauestens auf Schädlinge kontrolliert? Je länger die Tomaten in der Wohnung stehen, desto schwieriger wird es nämlich, sie gesund zu halten.
  • Es könnte ein Nährstoffmangel sein. Hast du deine Tomaten nach dem Aussäen pikiert? Sobald sich die ersten Keimblätter zeigen werden die Tomaten aus der nährstoffarmen Anzuchterde in eine reichhaltigere Erde umgesetzt.
  • Vielleicht hast du aber auch zu viel gegossen. Tomaten mögen keine Staunässe. Besser etwas weniger gießen, die Erde sollte nicht komplett nass sein.

Können Tomatenpflanzen überwintert werden?

Eigentlich sind Tomaten tatsächlich mehrjährige Pflanzen. Lediglich unsere Klimazone lässt das nicht zu. Möchtest du sie überwintern, dann solltest du dich genauer mit dem Thema „Pflanzenbeleuchtung“ und Indoor Gardening beschäftigen. Ich würde es als Experiment sehen, denn üblicherweise werden Tomaten jedes Jahr auf´s Neue im Freiland/Tomatenhaus ausgepflanzt.

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Kategorien Allgemein Gartentipps TOMATEN

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Das Garten Fräulein, Silvia Appel, lebt ihre Leidenschaft für Natur, Garten und Balkon seit über fünf Jahren auf ihrem gleichnamigen Blog. Die Kindheit auf dem Land und das Aufwachsen im elterlichen Nutzgarten hat Silvia stark geprägt. Mittlerweile bloggt sie hauptberuflich, hat mehrere Bücher veröffentlicht und betreibt einen Onlineshop.

2 Kommentare zu “Fragestunde zu Tomaten

  1. Birgit Kleinhans sagt:

    Meine Tomaten haben Braunfäule. Wie kann ich diese retten?

  2. Das ist diesen Sommer ganz weit verbreitet, da es viel zu nass ist. Ich werde dazu noch einen Beitrag schreiben. Meist schreitet der Befall leider sehr schnell voran und geht auf die Früchte über. Du kannst diese frühzeitig ernten und nachreifen lassen

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