Grüne Tomaten nachreifen lassen – Eine Anleitung

Bestimmt hast du auch noch einige grüne Tomaten an deinen Pflanzen hängen und fragst dich, was du damit jetzt tun sollst: nachreifen lassen! Das geht wunderbar und völlig unkompliziert. Hier kommt alles, was du dazu wissen musst

Tomaten nachreifen lassen – Schritt für Schritt

1. Sobald die Temperaturen unter die 10 Grad Marke fallen solltest du all deine noch grünen Tomatenfrüchte von den Pflanzen abnehmen. Da sie noch nicht reif sind lassen sie sich entsprechend schwer von der Pflanze nehmen. Daher ist es ratsam die unreifen Früchte mit einer Schere abzuschneiden. So vermeidest du Verletzungen an den Tomaten.

2. Schaue dir die geernteten grünen Früchte genau an und sortiere beschädigte oder kranke Exemplare aus. Vielleicht zeigen sich an der ein oder anderen Frucht die ersten kleinen dunklen Flecken der Braunfäule – dann ab damit auf den Kompost oder die Biotonne.

3. Als nächstes kannst du Gruppen bilden und die Früchte nach der Größe ordnen. Schließlich braucht eine große Salattomate, wie die Sorte „San Marzano“, wesentlich länger zum Nachreifen, wie die kleine Sorte „Gardenberry“. Im Anschluss legst du die Tomaten auf einer flachen Unterlage wie einer Pappschachtel, Backblech oder ähnlichem aus. Wichtig ist, dass die Früchte trocken und schön sauber. Außerdem sollten sie nicht zu dicht liegen. Lass zwischen den Früchten ein wenig Abstand, damit die Luft zirkulieren kann.

4. Wünschst du dir, dass die restlichen Früchte sehr schnell reifen stellst du sie an einen zimmerwarmen Ort, wie deine Küche. Gibst du dann noch einen Apfel dazu geht es sogar noch etwas schneller voran.
Möchtest du erst einige Wochen später nochmal Tomaten genießen lagerst du sie zum Nachreifen an einem kühlen und dunklen Ort wie der Speisekammer oder dem Keller.

5. Wenn du noch sehr viele grüne Tomaten hast kannst du durch das Nachreifen an einem kühlen Ort noch viele Wochen lang deine eigenen Tomaten genießen. Du holst dann einfach immer wieder eine kleine Menge in die warme Küche und schon hast du nach wenigen Tagen wieder die nächsten reifen Tomaten.

Mein Tipp: Schaue regelmäßig nach deinen Tomaten im Keller, denn manchmal übersieht man eine beschädigte Frucht oder es fängt doch eine  Tomate an zu faulen. Damit dir diese deine „Nach-Ernte“ nicht verdirbt ist das regelmäßige Kontrollieren ratsam.

Möchtest du noch mehr über Tomaten lernen? Mein praxiserprobtes Wissen zum erfolgreichen und unkomplizierten Anbau findest du in der Tomatenfibel. 

Kann man grüne Tomaten essen?

Ich will ganz ehrlich zu dir sein: da scheiden sich die Geister. Es gibt tolle Rezepte mit grünen Tomaten um zum Beispiel ein Chutney daraus zu kreieren. Grüne Tomaten sind roh nicht genießbar. Zum einen schmecken sie wirklich scheußlich und noch dazu enthalten sie extrem viel Solanin, was gar nicht gesund für uns ist. Hier mal die Fakten: Grüne Tomaten enthalten ungefähr 9 bis 32 Milligramm pro 100 Gramm. Also müsste man, ausgehend von der höchsten Konzentration an Solanin, 625 Gramm unreife Tomaten roh zu sich nehmen, um starke Vergiftungserscheinungen hervorzurufen.

Bei Chutneys, Marmeladen oder anderen eingelegten Variationen baut sich das Solanin nicht ab. Es ist sogar hitzebeständig und geht somit auch durch das Einkochen nicht weg. Bei eingelegten grünen Tomaten sind meist noch  90 Prozent des Solaningehalts vorhanden. Das Bittere des Solanins kommt durch die Gewürze, Zucker und weitere Zutaten nur nicht so deutlich zum Vorschein. Somit muss jeder für sich selbst entscheiden, ob grüne Tomaten nun essbar sind oder nicht.

Viel Freude beim Nachreifen deiner grünen Tomaten! PS: Ich freu mich immer über ein Kommentar und einen Erfahrungsaustausch.