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Sommerliche Pflegetipps für deine Balkonpflanzen

Die Zeit des Aussäens und Anpflanzens auf dem Balkon ist im Juni größtenteils abgeschlossen. Nun beginnt der entspannte Teil: Das Genießen auf dem Balkon rückt jetzt nämlich in den Mittelpunkt! Die Tomaten haben bereits die ersten grünen Früchte angesetzt und auch die Zierpflanzen wie Oleander, Taglilien oder Männertreu stehen in voller Blüte. Damit es auch in den bevorstehenden Sommermonaten prächtig blüht und einer reichlichen Balkonernte nichts im Wege steht kommen hier die wichtigsten Pflegetipps für deine Balkonpflanzen.

Balkonpflanzen pflegen
Die Blüten der Taglilie sind übrigens essbar und schmecken leicht nussig

Düngen, Düngen und nochmal Düngen

Kurz eine Info vorweg: Gemüsepflanzen und Kräuter werden, je nach Nährstoffbedarf, in  Schwach-, Mittel- und Starkzehrer eingeteilt. Die Erde in den meist kleinen Balkonkästen und Kübeln hat einen sehr geringen Speicherplatz für Nährstoffe. Wenige Wochen nach dem Einpflanzen ist alles ratzeputze von den Pflanzen aufgefuttert. Nun ist ein Nachschlag in Form von Dünger dringend nötig, damit vor allem die Starkzehrer (Tomaten, Chili, Paprika, Gurken, Kartoffeln) weiterhin in Topform bleiben und viel Energie für die Produktion der Früchte bekommen.

Düngen kannst du sehr gut mit einem organischen Flüssigdünger, den du alle 14 Tage mit in deine Gießkanne gibst. Hier kannst du auf einen Universaldünger zurückgreifen. Der große Vorteil des Flüssigdüngers ist, dass die Nährstoffe so direkt für die Balkonpflanzen zur Verfügung stehen. Es gibt auch praktischen Langzeitdünger in Form von Düngestäbchen, die in den Wurzelballen gesteckt werden. Allerdings ist es hier so, dass der Dünger nicht sofort für die Pflanzen verfügbar ist. Hast du das Düngen also lange vernachlässigst solltest du erstmal mit einem Flüssigdünger arbeiten, bevor du nach circa einem Monat auf die Düngestäbchen umsteigst. Wie genau du den Dünger jeweils anwendest findest du aber auch nochmal detailliert auf der Verpackung erklärt. Keine Sorge, es ist nicht weiter schwierig. Die Herausforderung liegt eher darin das Düngen als festen Bestandteil der Balkonarbeiten zu verinnerlichen.

Übrigens: Rosen, Beeren, Hortensien und Zitrusfrüchte wollen jeweils eine spezielle Erde und den dazu passenden Dünger.

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In der Gießkanne ist ein spezieller Rosendünger

Das mit dem Düngen ist nicht so dein Ding? Dann sind Schwachzehrer wie Rosmarin, Thymian, Salbei oder Lavendel perfekt für dich und deinen Balkon.

Kräuter zurückschneiden

Sobald die ersten Kräuter wie Schnittlauch oder Lavendel verblüht sind steht ein Rückschnitt an. Falls du deine Kräuter regelmäßig aberntest, sodass sie gar nicht erst zur Blüte kommen, dann kannst du direkt zum nächsten Wellnesstipp übergehen. Nur, wenn man fleißig erntet oder jährlich einen Rückschnitt durchführt hat man lange Freude an den mehrjährigen Kräutern. Macht man das nicht verholzen sie oder wachsen einfach nicht mehr richtig weiter. Sobald die Blütenstände welk sind wird die Gartenschere gezückt. Führst du den Rückschnitt nämlich zeitig durch, werden deine Kräuter wieder zart und frisch und schmecken viel besser. Außerdem kommen sie so nochmal zur Blüte worüber sich vor allem die Insekten freuen.

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Den Lavendel zu kleinen Büscheln zusammen nehmen und abschneiden

So schneidest du die Kräuter: Der Schnittlauch wird bis kurz über die Erde herunter geschnitten. Zitronenmelisse oder Pfefferminze vertragen ebenfalls einen so kräftigen Schnitt. Lavendel und Thymian dagegen wollen nur auf Zweidrittel gestutzt werden. Falls du dir unsicher bist, wie dein Kraut zu behandeln ist, dann wirf einfach mal kurz dein Smartphone an und befrage Google oder aber du schreibst mir einfach eine Nachricht.

Verblühtes abzupfen

Gerade noch war alles voller bunter Blüten und nun hängen da lediglich ein paar unschöne vertrocknete Reste der einstigen Pracht. Damit deine Zierpflanzen am Balkon weiterhin mit Blüten nur so protzen gilt es, die welken Blüten fortlaufend abzuzupfen. Denn ansonsten denkt sich deine Pflanzen, dass sie ihre Aufgabe damit erfüllt hat und nun Saatgut ansetzten darf. Damit muss sie aber noch warten, denn wir wollen weiterhin Blüten sehen. Durch das Ausputzen der Blütenstände werden die Balkon-Beauties zu neuer Blütenbildung angeregt. Ich mache dazu mindestens einmal die Woche einen Rundgang über den Balkon. Manche Pflanzen lassen sich auch gut abschütteln, sodass man anschließend alles zusammenfegt.

Pflanzen an- und hochbinden

Die ersten heftigen Sommergewitter bahnen sich an, darum muss nun alles niet- und nagelfest gemacht werden. Nicht nur, damit deine Pflanzen keinen Schaden nehmen, sondern damit auch die Nachbarn unter dir oder aber vorbeigehende Passanten nicht plötzlich von einem Topf getroffen werden. Es ist daher immer besser, Balkonkästen nach innen hin anzubringen. In meinem Mietvertrag ist das sogar extra so aufgeführt.

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Mit einem Jutegarn vorsichtig am Balkonträger anbinden

Sind einige der Pflanzen bereits zu einer stattlichen Größe herangewachsen (z.B. Oleander oder wilder Wein),  so ist das Anbinden an einem Bambusstab oder das Festbinden direkt am Balkongeländer ratsam.  Aber bitte nicht zu fest, denn sonst schneidet das Jutegarn in den Stängel der Balkonpflanze ein.

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Kategorien Allgemein Fräuleins Balkon Sommer

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26 Kommentare zu “Sommerliche Pflegetipps für deine Balkonpflanzen

  1. Caroline sagt:

    Habe bei meinen ringelblumen und petunien jetzt blattläuse
    Gibt es da einen Tipp?

  2. Guten Morgen. Du hast einfach einen grünen Daumen, und die Liebe zu deinen Pflanzen ist das aller Wichtigste. Düngen muß man natürlich auch 🙂 Du bist ja sehr beschäftigt, sieht dein Balkon diese Jahr auch so schön aus? Mein Problemkind ist und bleibt der Schnittlauch. Ausgesät werden es immer nur sehr dünne und kleine Hälmchen, gekauft geht er mir sehr schnell ein. Allerdings habe ich den Schnittlauch nie gedüngt, sollte ich mal probieren. LG

  3. Hallo Oliver, da ich dieses Jahr sehr viel für Termine auf unterwegs bin ist mein Balkon nicht ganz so üppig wie die letzten Jahre. Aber ganz ohne kann ich dann natürlich doch nicht. Schnittlauch möchte tatsächlich ab und an mit Dünger versorgt werden und auch nicht in eine nährstoffarme Kräutererde gesetzt werden.

  4. Hallo liebe Caroline,

    grundsätzlich gilt, dass Vorsorge hier die beste Medizin ist. Also bevor der Befall zu heftig ist mache ich es so, dass ich täglich die Läuse mit dem Finger anstreife. Dazu kannst du auch ein Küchentuch zur Hilfe nehmen. Bei meinen Puffbohnen im Garten hat das gut geklappt. Als biologische Bekämpfung kann ich dir außerdem Neemöl empfehlen z.B. von Neudorff.

  5. Melanie Kunert sagt:

    Hallo, deine Tipps sind immer toll. Danke dafür!
    Ich liebe Dill und habe auch nur einen Balkon. Hast du einen Tipp für mich wie ich den Dill am Besten auf dem Balkon am leben halte? LG

  6. Kristin sagt:

    Hallo!

    Welchen Dünger verwendest Du denn? oder darfst Du das nicht verraten wegen Werbung und so??

    LG Kristin

  7. Das verrate ich dir gerne:
    Als Langzeitdünger habe ich vor dem einpflanzen in die Töpfe und ins Beet den hier verwendet: https://shop.beetfreunde.de/kleepura-bio-duenger-1.750g.html
    und nun dünge ich meine Balkonpflanzen damit: https://shop.beetfreunde.de/biotrissol-veggieduenger.html

  8. Liebe Melanie,
    ach da freu ich mich aber, dass meine Tipps gut ankommen 🙂
    Dill liebt die pralle Sonne, außerdem wurzelt er sehr tief und fühlt sich daher in einem entsprechend tiefen Gefäß viel wohler, als im flachen Balkonkasten. Trockenheit gefällt ihm leider gar nicht. Er hat es gerne ein wenig feucht im Topf. Du kannst Dill übrigens den ganzen Sommer über immer wieder am Balkon aussäen – das funktionier bis Ende Juli ganz prima.

  9. Kristin sagt:

    Danke herzlichst ;o)

  10. Hallo liebe Silvia,dieses Jahr läuft es bei mir wirklich nicht rund.Viele Samen Keimen nicht auf und wenn dann wachsen die Pflänzchen nicht wirklich.Auch die sonst so zuverlässige Kapuzinerkresse kraenkelt diesmal recht arg.-Gelbe oder braune Blätter ich weiß wirklich nicht ob ich etwas falsch gemacht habe.Wie ich schon erwähnte sind in diesem Jahr kaum Flug Insekten vorhanden,ich bin mittlerweile ratlos und verzweifelt?

  11. Lara Wälter sagt:

    Hallo,
    deine Tipps und Tricks sind für mich immer sehr hilfreich 🙂 Den Lavendel habe ich die letzten Jahre immer ganz unten abgeschnitten und mich gewundert warum nichts mehr blüht. Ich habe noch eine Frage zum Dünger: ich versuche im Moment mein Leben etwas nachhaltiger zu gestalten und Frage mich ob man als Dünger nicht auch Brennnesseljauche benutzen kann. Kennst du noch andere Dünger aus der Natur? Natürlich ist der Bio Dünger auch schon ein richtiger Schritt, dennoch würde ich gerne die Verpackungen einsparen. (Ich möchte hier niemanden etwas vorschreiben 😉 )
    Liebe Grüße
    Lara

  12. Liebe Lara,

    das ist ja klasse, dass ich direkt Abhilfe schaffen konnte und der Lavendel dann künftig bestimmt nicht mehr eingeht 🙂

    Die Jauche kannst du prima als Dünger verwenden. Vor allem die Tomaten stehen voll darauf. Du musst sie in der Gießkanne aber gut verdünnen, sonst ist es zu viel des Guten. Also auf 10 Liter ca. 0,5 bis 1 Liter Jauche. Aus Beinwell lässt sich auch eine Düngerbrühe zubereiten. Allerdings musst du wissen, dass solche Jauchen wirklich sehr unangenehm riechen….im Garten steht meine Brennnesseljauche in der allerletzten Ecke 🙂

    Liebe Grüße vom Garten Fräulein Silvia

  13. Jannika sagt:

    Hallo,
    ich ziehe demnächst um und hatte bisher immer eine kleine Kräuterschnecke. Jetzt habe ich aber einen Balkon und würde gerne eine Kräuterleiter aufstellen. Meine Lieblingskräuter sind Thymian, Rosmarin, Oregano und Schnittlauch. Zitronenmelisse hätte ich auch gerne. Denkst du diese Pflanzen fühlen sich da alle wohl? Die Leiter ist ungefähr so tief wie ein Blumenkasten. Und welche Pflanzen brauchen viel Licht und welche kann ich eher nach unten setzten?
    Vielen Dank für deine Inspiration!
    Liebe Grüße
    Jannika

  14. Natalie sagt:

    Meine Tomaten haben nun auch die ersten grünen Früchte. 🙂 Im Moment begrenzt sich meine Arbeit auf Jäten und tatsächlich auf die Düngung aufzupassen. Im Frühjahr arbeite ich Langzeitdünger ein und dann eben alle 14 Tage einen Flüssigdünner. Dazwischen setze ich noch Brennnesseljauche an.

  15. Hi Jochen, das ist aber merkwürdig….schade, aber manche Jahre sind besser und manche schlechter. So ist das eben mit dem gärtnern manchmal 🙂

  16. Hallo liebe Jannika, ach das ist aber eine nette Idee! Thymian, Rosmarin und Oregano brauchen pralle Sonne, um sich wohlzufühlen und gesund zu bleiben. Schnittlauch verträgt es auch ein wenig schattiger aber auch die Zitronenmelisse kommt mit ein bisschen weniger Sonne zurecht. Aber ganz ohne geht es bei Kräutern eben nicht. Falls es sonst zu schattig ist könntest du in den unteren Bereich lieber Pflücksalat, Mangold oder Kapuzinerkresse setzen.

    Lieber Gruß vom Garten Fräulein

  17. Ich schwöre auch auf die Brennnesseljauche und werde heute eine frische Brühe ansetzen

  18. Wiebke Weber sagt:

    Hi Silvia,
    danke für die vielen Tipps.
    Ich Dünge auch nur mit natürlichem Dünger. Die Brennesseljauche habe ich noch nicht ausprobiert. Das muss ich unbedingt mal machen.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenenee.
    Wiebke

  19. Hi liebe Wiebke,

    kommende Woche werde ich einen Blogbeitrag zur Brennnnesseljauche schreiben, da es scheinbar viele von euch interessiert 🙂
    Liebe Grüße

  20. Duda sagt:

    Ein toller Artikel. Ich träume von einem so schönen Balkon 🙂

  21. Michael sagt:

    Hallo,

    tolle Tipps 🙂

    Meine Frau und ich haben schon einige umgesetzt.
    Leider sind in der Hitze der letzten Woche viel kaputt gegangen ?

  22. Hi Michael, oh ja diese Hitze ist für uns alle nicht besonders angenehm. Auch meine Pflanzen leiden darunter – vor allem die im Garten.

  23. Träumen ist ja schonmal der erste Schritt 🙂

  24. Udo Blust sagt:

    Hallo, habe bereits mehrere Versuche gestartet, Petersiliensetzlinge auf meiner nach Süden liegenden Terasse in einem grossen Pflanzstein heranzuziehen. Trotz regelmässigem giessen verkümmern diese. Ist es ihnen an diesem Platz doch zu heiss?
    Viele Grüsse.

  25. Inga sagt:

    Hallo Silvia,
    Ich lese gern hier und auch dein Buch!
    Eine Frage: Wenn ich Verblühtes oder welke Blätter abzupfe, kann ich die dann in die Erde, also in den Topf, geben? Als Nährstoff? Oder ist das Quatsch? Sorry, hoffentlich keine zu blöde Frage!?
    Liebe Grüße,
    Inga.

  26. Hallo liebe Inga, das freut mich sehr, dass du mein Buch hast 🙂
    Du kannst das mit den Blättern so machen. Allerdings fügen sie den Pflanzen keine Nährstoffe hinzu. Das wäre eher eine Mulchschicht, die das Bodenleben schützt und ein zusätzlicher Verdunstungsschutz. Die Pflanzenteil müssen erst verrotten und sozusagen zu Kompost werden. Beim Verrotungsprozess passiert erstmal das komplette Gegenteil und die Pflanzenteil entziehen der Erde Stickstoff. Daher ist beim Mulchen auch das regelmäßige Düngen umso wichtiger.Hier noch ein paar Infos zu dem Thema für dich https://www.garten-fraeulein.de/richtig-mulchen/

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