In keinem anderen Monat gibt es so viel auf dem Balkon zu erledigen wie im Mai! Das liegt daran, dass ab Mitte Mai i.d.R. kein Bodenfrost mehr droht und die „Eisheiligen“ vorüber sind. Das sind einige Tage im Mai an denen es nochmal bitter kalt werden kann. Je nachdem, in welcher Region du lebst kann das aber natürlich unterschiedlich sein und sowieso ist das Wetter manchmal unberechenbar.
Ist dein Balkon mitten in der Stadt gelegen und dann auch noch in einer warmen Weinbau Region wie z.B. Würzburg kannst du oft schon Anfang Mai die frostempfindlichen Pflanzen (wie Tomaten und Chili) auf deinen Selbstversoger-Balkon auspflanzen. Am besten du wirfst ab nun regelmäßig einen Blick auf die Wettervorhersage. Sollte es nochmal ein paar kalte Nächte geben, dann kannst du deine Gemüsepflanzen an die geschützte Hauswand rücken und/oder mit einem Gartenvlies abdecken. Stelle sie aber nicht in einen geheizten Raum, sondern besser in den kühlen Hausflur.
Jungpflanzen abhärten
Falls du selbst Jungpflanzen gezogen hast wird es nun Zeit, diese an das Klima auf dem Balkon zu gewöhnen. Bisher kennen sie nur das kuschelige Umfeld deiner Wohnung und müssen sich erst an Wind, Sonne und die Temperatur im Freien gewöhnen. Dieses sogenannte „Abhärten“ sollte Stück für Stück erfolgen. Ab nun stellst du deine Jungpflanzen jeden Tag für ein paar Stunden nach draußen. Am besten geht das, wenn du sie in eine Obstkiste oder auf ein Tablett stellst. Aber bitte nicht gleich in die Sonne damit, denn das vertragen die zarten Blätter noch nicht. Erstmal startest du an einem schattigen und windgeschützten Plätzchen. Abends wieder nach drinnen holen, denn es kann Nachts doch ziemlich kalt werden. Ist die Wetterlage dann ab Mitte Mai beständig können die robusten Jungpflanzen ausgepflanzt werden.
Platz schaffen
Die Frühlingsblüher wie Hyazinthe, Osterglocken und Co. sind nun verblüht. Diese kannst du aus den Gefäßen nehmen und in den Garten eingraben oder aber an Freunde mit Garten weiter geben. Die so freigewordenen Kübel und Kästen kannst du für deine Gemüse-Jungpflanzen nutzen. Bitte hier dann die Erde wechseln. Welche Pflanze in welches Gefäß möchte findest du übrigens hier.
Sorten für die Freiland-Aussaat am Balkon
- Es wird schon wieder Zeit nachzusäen. Die ersten Radieschen und der Spinat sind bestimmt schon abgeerntet. Also schnell nachlegen!
- Nach wie vor können Borretsch, Kapuzinerkresse, Erbsen und Kartoffeln nun als Samen bzw. Knollen ausgebracht werden. Mehr dazu im Beitrag „Selbstversorger Balkon April„.
- Sogar Karotten kannst du auf deinem Selbstversorger-Balkon anbauen. Dafür ist die rundliche Sorte „Pariser Markt“ prima geeignet.
- Ab Mitte Mai kannst du auch damit beginnen Basilikum direkt in Töpfe am Balkon auszusäen. Greife hier auf Saatgut zurück, denn so steht dir eine immense Sortenvielfalt zur Auswahl. Ein Päckchen-Saatgut reicht dir für den ganzen Sommer!Sortenempfehlung: Zitronenbasilikum, rotes Basilikum, Thaibasilikum.
Falls du einen sehr sonnigen Balkon hast wird es ab Ende Mai Zeit, sich über Beschattungsmöglichkeiten Gedanken zu machen. Nicht nur für dich kann es sonst schnell mal zu heiß werden auch deine Pflanzen können durch zu viel Sonne Schaden nehmen und freuen sich über ein paar Stunden im Schatten.
Sehr schön, da kommt richtig „Vorfreude“ auf 😉 Es gibt nichts Schöneres als das Obst und Gemüse beim Wachsen zuzuschauen. Bei mir sind es im Moment insbesondere die Erdbeeren. Das sieht schaut es schon viel versprechend aus.
Oh ja, da hast du recht! Die Erdbeeren haben bei mir auch schon ganz viel Blüten und ich freu mich auf eine köstliche Ernte!
Liebe Silvia ! Kennst du schon meine Allienparade ? In meinen großen, eingebauten Kästen habe ich im Frühjahr über 15 großteils lilafarbene Allien. Wie vorausschauend ist lila ja die Farbe der Hoffnung, also werden wir die Pandemie mit dieser Farbe besiegen Inzwischen sind die meisten langen Blätter schon von mir entfernt und ich kann dazwischen selbstgezogene Blumen und Kräuter-stauden pflanzen. Heute kam schon eine neue Salbeipflanze vom Markt dazu und die überwinterte Zitronenverbene. Ein paar andere überwinterte Pflanzen wie Felberich oder Johanniskraut (kam angeflogen) gedeihen auch sehr gut. Die Minirose sitzt dick voll Knospen. Und ein weißes Pfingstveilchen ist schon am Verblühen. Zu der Felsenbirne habe ich eine Heidelbeere gesetzt, die schön angesetzt hat. Jetzt muß ich nur auf die Stare und Amseln aufpassen. Freche Biester ! Haben sie mir doch die Bio-Borretschsämlinge ausgerupft und vertilgt. Das ist der Dank für mein Füttern im winter. Gehört halt ALLES ihnen !
So gibt es jeden Tag etwas Neues zu entdecken und da wird mir das „Daheimbleiben“ leicht gemacht und versüßt.
Liebe Grüße aus dem Allgäu von Sibylle
Toller Beitrag und toller Blog! Vor einigen Jahren hatten wir nur einen Balkon. Da habe ich auch jedes freie Stück für den Anbau von Kräutern, Tomaten und Himbeeren genutzt. Einen Balkon habe ich leider nicht mehr, dafür aber einen Garten mit deutlich mehr Platz.
Liebe Silvia, danke für einen sehr informativen Artikel. Ich muss diesen schönen Gartenblog meiner Frau gegenüber erwähnen! 🙂 LG. -Rudy
Liebe Sibylle,
das klingt traumhaft! Ich liebe Zierlauch. Leider klappt es bei mir im Garten damit nur so mittelmäßig. Nun ja, dafür habe ich vier Hochbeete aus Haselnuss aufgestellt und darin wächst Spinat, Asiasalate, Karotten, Radieschen und Erbsen. Wenn die Eisheiligen überstanden sind kommen auch endlich die Tomaten in die Beete.
Ganz lieber Gruß zu Dir