/Werbung/ Vor einigen Wochen habe ich mit meiner Familie den Garten in Würzburg verlassen. Wir sind ab nun im schönen München zuhause. Dort gärtnere ich in einem rund 160 Quadratmeter kleinen Garten. Die Nachbarn können an einer Stelle des Gartens gut zu uns herüber schauen. Das ist nicht tragisch, doch mit Beerensträuchern wie Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Brombeeren habe ich nun den Grundstein für einen essbaren Sichtschutz gelegt. Unterstützung habe ich dabei von toom erhalten. Dort durfte ich mir aus dem großen Biosortiment die vielfältigen Beerensträucher aussuchen.
Der perfekte Beeren-Standort
Damit die Früchte auch richtig süß und aromatisch schmecken brauchen die Sträucher einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ist es zu schattig, dann werden die Beeren kein gutes Aroma entwickeln und relativ sauer bleiben. Wählst du Sorten die sehr hoch ranken, wie Himbeeren oder Brombeeren, darf der Wurzelbereich im Schatten liegen. Die Beeren klettern so stark in die Höhe, dass sie dort Sonne abbekommen. Vielleicht kennst du das auch aus Spaziergängen im Wald. Dort wuchern die wilden stacheligen Brombeeren und Himbeeren wie verrückt und bahnen sich ihren Weg ans Licht. So kannst du gerade auch diese Sträucher gut an einen Baum oder Zaun pflanzen, den sie als Rankhilfe nutzen können.
Guter Boden
Allesamt mögen sie einen guten reichhaltigen Gartenboden, der nicht zu lehmig oder sandig sein sollte. Falls du einen „problematischen“ Boden hast, dann kannst du zusätzlich Beerenerde ausbringen. Oder hast du vielleicht keinen Platz im Garten oder bist BalkongärterIn?! Dann gibt es auch tolle Züchtungen, die speziell für den Kübelgarten geeignet sind. Außerdem ist es wichtig, dass du den Sträuchern an ihrem Standort ausreichend Platz bieten kannst. Ich weiß, dass das nicht immer möglich ist aber ein Mindestabstand von 1-1,5 Meter wäre ideal.
Bitte mulchen
Beerensträucher sind dankbar für eine Mulchschicht. Vor allem die Flachwurzler wie Johannisbeeren und Himbeeren brauchen diese unbedingt, um dauerhaft gesund zu bleiben. Hierfür kannst du getrockneten Grasschnitt, Rindenmulch oder gehäckselten Grünschnitt verwenden.
Die Sortenwahl
Mittlerweile sind unzählige tolle Züchtungen erhältlich! Es gibt beispielsweise Brombeeren, die nicht annähernd so wild wuchern und auch keine Stacheln haben. Außerdem ist es auch den BalkongärterInnen möglich Beeren anzubauen, da für die Kultur im Kübel ebenfalls spezielle Sorten erhältlich sind. So kannst du auch in den Genuss von Himbeeren kommen, denn diese wachsen nicht an langen Ruten sondern bleiben kleine Büsche.
Meine Sortentipps für den Garten
- Brombeere „Navaho Biganderlay“
- Brombeere „Triple Crown„
- Sommerhimbeere „Zefa 3″
- Herbsthimbeere „Autum Bliss„
- Johannisbeere rot „Rovada„
- Johannisbeere schwarz „Noirama“
- Stachelbeere gelb „Hinnonmäki„
Zu Sommer- und Herbsthimbeeren findest du hier noch einen ausführlichen Beitrag von mir. Wer es beim Thema „Rückschnitt“ unkompliziert mag sollte definitiv auf die herbstragenden Sorten setzen.
Meine Sortentipps für den Kübelgarten
- Brombeere „Black Satin„
- Brombeere „Little Black Prince„
- Himbeere „Little Sweet Sister“
- Himbeere „Zefa 3″
- Heidelbeere „Blue Crop„
Die Erziehung der Beerensträucher
Das hört sich ziemlich witzig an wie ich finde:-) Darunter versteht man das Anbinden oder genauer das in Form bringen der Sträucher. Dazu solltest du dir bereits vor der Pflanzung Gedanken machen, denn es entscheidet letztlich mit über die Standortwahl. Vor allem Himbeeren und Brombeeren betrifft dieses Thema. Hier hast du unterschiedliche Möglichkeiten:
- du lässt sie zu einer wilden Hecke wuchern. Das geht gut in sehr großen Gärten, wo reichlich Platz für Wildnis ist.
- du baust ein Gerüst und kannst die Brombeeren daran wie Weinreben entlangziehen.
- Die Himbeeren können entweder am Zaun (so mache ich es) angebunden werden oder du baust/kaufst ihnen ein Spalier.
Auch hier gilt wieder: Solltest du zu wenig Platz in deinem Garten haben, dann greife auf die buschig wachsenden und eigentlich für Kübel gedachten Beerensorten zurück.
Wann ist der perfekte Zeitpunkt zum pflanzen?
Wenn du wie ich Topfbeeren kaufst können diese das ganze Jahr über gepflanzt werden. Sie bringen auch im ersten Jahr bereits geringe Erträge. Aber die richtig große Ernte kann erst in den Folgejahren eingefahren werden. Es gibt auch wurzelnackte Beerensträucher im Handel. Bei diesen ist es besser, sie im Frühling (März/April) oder Herbst (Oktober) zu setzen. Ertrag hast du bei diesen erst im zweiten Jahr.
Wie tief kommen die Beeren in die Erde?
Wie bereits erwähnt sind die meisten Beerensorten Flachwurzler. Daher dürfen sie auch nicht sonderlich tief eingepflanzt werden. Der Wurzelballen darf nicht tiefer in die Erde als er im Pflanzcontainer stand. Vielleicht kannst du auch eine Veredelungsstelle erkennen – die muss über der Erde bleiben. Nur bei Johannisbeeren gilt eine andere Regel. Sie möchten tief gepflanzt werden – der Ballen darf komplett unter der Erde verschwinden.
Beeren richtig düngen
Bereits bei der Pflanzung solltest du einen Beerendünger mit hinzu geben. Ich verwende dafür den Bio-Beerendünger von toom. Eine Handvoll pro Pflanzloch reicht. Der Wurzelballen sollte aber nicht direkt auf dem Dünger stehen. Daher mit einer dünnen Schicht Erde abdecken. Insgesamt werden die Beerensträucher im ersten Jahr dreimal gedüngt: Bei der Pflanzung, nach der Ernte und rund 4 Wochen danach erneut. Den Dünger arbeitest du vorsichtig in die Erde ein und gießt anschließend. Alternativ kannst du auch einen Flüssigdünger verwenden. Außerdem freuen sich deine Beerensträucher auch über eine jährliche Kompostgabe.
Der Rückschnitt
Die meisten Beeren tragen am zweijährigen Holz. Das bedeutet, dass man beim Rückschnitt genau hinschauen muss und die einjährigen Triebe unbedingt stehen bleiben müssen. Je älter ein Trieb ist, desto dicker und dunkler ist er oder teilweise auch mit Flechten benetzt. Ratsam ist es den Rückschnitt zeitig nach der Ernte durchzuführen. Der Rückschnitt kostet gerade als Beeren-Neuling viel Überwindung. Trau dich, denn es lohnt sich! Nur dann kannst du viele Jahre lang reichlich köstliche Beeren ernten.
- Brombeeren: Die einjährigen Triebe bleiben stehen. Die Ruten, die du in diesem Jahr abgeerntet hast werden bodennah abgeschnitten. Bei sehr stark rankenden Sorten musst du gut aufpassen, dass die langen Ruten nicht den Boden berühren, denn dann wurzeln sie dort wieder ein und fangen an sich extrem stark auszubreiten. Solltest du sowas sehen auch direkt abschneiden und ausreisen.
- Bei Himbeeren unterscheidet man beim Rückschnitt zwischen den Sommerhimbeeren (werden wie Brombeeren geschnitten) und den Herbsthimbeeren. Diese werden komplett abgeschnitten.
- Johannisbeeren brauchen jedes Jahr einen starken Rückschnitt. Nur dann hat man stets eine gute Ernte. Hier wird zwischen den roten, weißen und schwarzen Johannisbeeren unterschieden. In diesem Video wird das sehr anschaulich erklärt.
Vielen Dank für die weiterführende Inspiration zum Thema Sichtschutz zum Essen. Ich bin gerade auf der Suche nach Ideen. Bisher habe ich Bohnen und Weinreben als toll eingestuft. Aber auch Beerensträucher, so wie im Beitrag dokumentiert sind schön. Wobei diese mehr als eine Art Verschönerung des eigentlichen Sichtschutzes zählen, oder? Gibt es Sträucher die wirklich dicht genug wachsen, so dass es ein echter Sichtschutz ist?
Danke für diesen Beitrag zu meinem aktuellen Thema im Garten.
MfG
Kai
Ich habe vor einen essbaren Windschutz von 5 Metern zu pflanzen. Sind Johannisbeeren und Himbeeren empfehlenswert???
Liebe Grüße Monik
Ich würde da etwas abwechslungsreichere Bepflanzung vorschlagen https://hamburg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/garten/gartentipps/05218.html
Du kannst dich da auch super bei einer Baumschule beraten lassen.
Hallöchen, gibt es vielleicht zwischenzeitlich Fotos wo man sieht wie es angewachsen aussieht? Ich möchte 6m Thuja entfernen und überlege hohe Herbsthimbeeren für den sommerlichen Sichtschutz zu pflanzen. im Internet finde ich aber nicht, wo man mal sieht wie ds nach 1 oder 2 Jahren ausschaut 🙂 Viele Grüße