Jedes Jahr Mitte Juli stehe ich schweren Herzens mit der Gartenschere vor meinem Lavendel. Es fällt mir wirklich nicht leicht ihn zu schneiden. Die Hummeln sind so zahlreich an ihm zu beobachten und scheinen selbst am fast abgeblühten Strauch noch reichlich Nektar zu finden. Es hilft alles nichts – die Schere rückt an! Der Lavendel wird dir den Rückschnitt danken, denn so hat der Halbstrauch genug Zeit, um noch ein weiteres Mal in diesem Sommer zu blühen!
Wann schneidet man den Lavendel?
Grundsätzlich gilt, dass man die Stöcke mindestens einmal im Jahr, besser zweimal, beschneidet. Das ist im Sommer und im Frühjahr der Fall. Sind im Sommer bereits zwei Drittel der Blüten eher grau als blau ist der Moment gekommen. Meist ist das Ende Juli der Fall.
Im Herbst, wenn die Blüten komplett vertrocknet sind lässt man diese den Winter über stehen. Sie dienen als Frostschutz. Hat es starke Minusgrade, frieren zuerst die oberen Pflanzenteile ab. Hast du den Lavendel dagegen stark herunter geschnitten kann der Frost voll zuschlagen und dein Lavendel nimmt Schaden. Ich schneide die vertrockneten Blütenstände Mitte März zurück, wenn bereits ganz feines frisches Grün austreibt.
Warum schneiden?
Der Rückschnitt ist wichtig, damit der Lavendel gesund bleibt und der Stock über die Jahre nicht verholzt. Schneidet man das Kraut viele Jahre lang nicht, dann bildet der Lavendel festes Holz und treibt kaum mehr frisches Grün aus. Außerdem werden die Lavendelstöcke dann meist sehr formlos, blühen weniger und sehen einfach nicht mehr hübsch aus.
Wie schneidet man den Lavendel richtig?
Der Rückschnitt ist keine große Sache. Du musst lediglich beachten, dass du nicht zu weit unten schneidest. Selbst, wenn du etwas zu tief gehst wird dir das der Lavendel verzeihen, denn er ist wahnsinnig robust.
Ich schneide die langen Blütenstände ziemlich rigoros ab. Dazu nehme ich die Blütenstände als Bündel in die Hand und schneide diese gesammelt ab.
Bei älteren Sträuchern, die eine Verjüngung dringend nötig haben, kannst du kräftig was wegschneiden und die verholzten Stellen entfernen- nur Mut!
Rückschnitt verarbeiten
Nur die schönsten Blütenstände hebe ich mir auf und hänge sie zum trocknen in meine Gartenhütte. Du kannst sie an heißen Sommertagen auch an einem schattigen Platz in deinem Garten zum trocken aufhängen oder auslegen. Meist dauert es im Hochsommer nur wenige Tage, bis die Bündel komplett getrocknet sind. Da ich im Sommer meist keine Zeit für das Verarbeiten habe gebe ich die trockenen Blüten in ein Schraubglas. Im Winter mache ich daraus Plätzchen, Badesalz und Lavendelzucker.
Du willst noch mehr über Kräuter lernen? Dann ist die „Garten Fräulein Kräuterfibel“ genau das Richtige für Dich!
Schön und anschaulich beschrieben,
Auch der Tipp mit „Blüten in Schraubglas“ ?
Gleich geh ich auf den Balkon und schneide meinen Lavendel …
Liebes Garten-Fräulein,
mein im Frühjahr gekaufter Lavender wächst seitdem zwar, aber er blüht nicht. Meine früheren Lavendelbüsche blühten immer im gleichen Jahr des Kaufs.
Haben Sie eine Idee dazu?
Mit sommerlichen Grüßen und – bleiben Sie gesund –
Ulrike Schönberg
Hallo, liebe Silvia,
ich habe einen kleinen Lavendel in einem Plastiktopf von meiner Tochter geschenkt bekommen, der noch sehr schön aussieht. Wenn ich ihn nun zurückschneide, kann ich ihn in dem Töpfchen lassen oder sollte ich ihn besser zu anderen in einen Kübel setzen.?
Prima verständliche Anleitung und zum richtigen Zeitpunkt. Danke weiter so.
Liebe Marita,
egal welche Pflanze es muss immer aus dem Plastiktopf raus. Der dient eigentlich nur zum Transport und ist auf Dauer viel zu klein, damit sich die Pflanzen weiter entwickeln können.
Das freut mich sehr
Liebe Silvia ! Es geht mir gut ! Danke für die anleitung zum Lavendelschneiden. Ich habe ihn rigoros vor ein paar Tagen geschnitten und war erstaunt über die reiche Ernte von zwei Stöcken. dieses Mal habe ich ihn im „Trockenkasten“ wo außer ihm noch Diesteln und eine Heidelbeere wachsen. Der roten Monarda hat es leider nicht gut gefallen dort. sie kriegte fürchterlichen Mehltau und ist jetzt fast zu Ende. Muß ich mir merken. Aber die Sonnenblumen stehen gut. Sie wurden von den Vögeln aus dem Futter gesät und jetzt kommen jeden Tag ein paar Meischen um zu probieren, ob schon Kerne reif sind.
Das mit dem Trockenkasten hätte mir schon viel früher einfallen sollen. Jetzt bin ich auf der Suche nach weiteren Trockenheits-liebenden Pflanzen. Ach ja, ein Johanniskraut blüht übermächtig dort und ich überlege, was man davon erntet. Muß ich nachher mal googeln.
Die Engländer sind ja große Lavendelfans und sie verarbeiten auch viel davon. In vielen Häusern Englands herrscht der Muff und da hilft Lavendel sehr gut. Meine Schwester hat mal so eine Art Kolben von frischem Lavendel gemacht, die sie dann in die Kleider- und sonstigen Schränke gelegt hat. Gerade an der Ostsee ist es in den Häusern auch gern muffig. Leider ist mir das mit den Kolben zu spät eingefallen. vielleicht denke ich nächstes Jahr dran, denn wenn die Stiele trocken sind brechen sie wie Glas. Und Lavendelsäckchen kennt ja jeder und die machen halt Näharbeit und da bin ich kein großer Fan davon.
die Eberesche vor unserem Haus ist schon tieforange und Zwetschgen gab es auch schon auf dem Markt. Es herbschtelt, wie der Süddeutsche sagt.
Dir weiter viel Freude mit Garten, Balkon und den dazu gehörenden Infos. Liebe Grüße von Sibylle
Danke ?ich werd es beherzigen
Hallo liebe Ulrike,
das ist ja wirklich sehr komisch….hat er denn alles, was er mag? Trockner karger Boden und volle Sonne?
Beste Grüße
Meine liebe Sibylle,
hab vielen Dank für diesen schönen Einblick! Die Vögel sind auch kleine Gärtner was?! Bei mir hat sich ja dadurch vor Jahren eine Wegwarte am Balkon angesiedelt die so ausdauernd blüht! Aktuell leben bei mir am Balkon außerdem zwei Taubenkinder. Wirklich begeistert bin ich davon nicht aber ich habe es auch nicht über´s Herz gebracht die Eltern aus ihrem Nest zu vertreiben. Nun hoffe ich, dass sie bald ausziehen und dann muss ich den Balkon erstmal gründlich reinigen und versuchen taubensicher zu machen.
Oh ja, aus Lavendel kann man wirklich so viele tolle Sachen machen! Nun im Sommer fehlt mir die Zeit dafür darum habe ich die getrockneten Blüten in ein Schraubglas gefüllt und werden im Winter etwas daraus zaubern.
Ganz liebe Grüße zu Dir von deinem Garten Fräulein
Liebe Silvia ! Danke für deine liebe Antwort ! Also auf Tauben hätte ich auch keine Lust, die machen viel Dreck, wie du schon gesagt hast. Hoffentlich kommen die nun nicht alle Jahre wieder ! Frag doch mal bei Nabu oder Bund nach.
Letzte Woche habe ich mir eine : Oenothera speciosa „siskyou pink“ beim Gärtner geleistet. Das ist eine rosa Nachtkerze. Ich bin so begeistert, daß ich noch eine zweite holen will. Den ganzen Tag großes Gedränge an Bienen und Hummeln. Ich will eine zwischen die Lavendel pflanzen. Das gibt ein Bild !! Habe ich allerdings aus dem Internet geklaut, die Idee.
Wenn ich 1-2 Stunden an meinen Pflanzen geschafft habe, ist meine Laune immer gut. Ich hätte doch Gärtnerin werden sollen. Den Rücken habe ich mir auch ohne diese Arbeit verdorben. Und Trauerränder an den Fingern habe ich jetzt auch immer ! Aber der Balkon artet doch weniger in Arbeit aus für eine knapp 80 jährige. Ja, ja.
Nun wünsche ich dir einen schönen Hoch-Spätsommer und bin mit lieben Grüßen, die alte Sibylle aus dem Allgäu.
Liebe Silvia ! Das ist wirklich sehr praktisch mit dem “ Einjahr alten Beitrag“ ,weil immer noch aktuell !!
Weil jetzt erst Anfang Juli ist, werde ich erst Ende des Monats/Anfang August den Lavendel schneiden. Er ist auch noch nicht voll aufgeblüht. Aber er sitzt sehr mächtig am Rand des Trockenkastens in der prallen Sonne. Lavendel lieben wohl Ränder ? Sollte ein kleiner Scherz sein.
Seit 6 Tagen bin ich glücklich zurück von der Ostsee. Hier in Isny ist einfach meine Heimat und alles so gemütlich. Und wenn ich in der Stadt bin treffe ich so viele nette Leute.
Gegen Schnecken helfen entweder Hochbeete oder zwei so absolut verwilderte Gärten wie in HH und Ostsee, wo auch nichts Lckeres mehr wächst. Das ist schade, aber nicht zu ändern. Bei mir gibt es natürlich auch Mißerfolge. So bin ich nun von den Wicken geheilt, die mit einem Jahr Abstand wieder nur sehr mickrig geworden sind. Im nächsten Jahr will ich an der Stelle mal Erbsen probieren. Auch Stickstoffsammler ! In den nächsten Tagen werde ich die wicken rausnehmen und auch die tolle Blatt-petersilie ernten und einfrieren. Es waren Samen aus Italien. Dann kommt in das „kleine“ hochbeet nur Salat und an den Rand die Erdbeerpflanze. Experimente müssen sein !
Nun wünsche ich Dir, liebe Silvia weiter gutes Einleben und spannende Gartenabenteuer der ganz anderen Art als in Würzburg ! Ganz liebe Grüße von Deiner alten Sibylle
P.s. : Vielleicht hat die Petersilie den Wicken auch die Kraft genommen, fällt mir grade ein !
Liebe Sibylle, toll wie umtriebig du bist!
Über deine Feststellung mit dem Lavendel an Rändern musste ich sehr schmunzeln. Da ist schon was Wahres dran. Hier in München quetscht er sich aus jeder Ritze. Die Garageneinfahrt des Nachbarn ist voll damit und ich muss mich schwer Zusammenreisen, nicht klammheimlich den Rückschnitt durchzuführen :-). Übrigens sammeln sich die Schnecken sogar in meinen Hochbeeten zu Haufe…sie machen dieses Jahr vor nichts Halt und sogar von den Tomatenpflanzen mache ich sie täglich ab. Ich hoffe sehr, dass der Spätsommer und vor allem das kommende Jahr besser wird. Aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.
Ganz liebe Grüße zu Dir, Dein Garten Fräulein Silvia
Liebe Silvia ! So ein Mist ! Da ist mir ein langes Mail an Dich einfach abgehauen ! Ist wohl doch ein neuer Computer fällig !
Nur ganz kurz : meine Freundin Margit ist jetzt stolze Minigartenbesitzerin mit einem Hochbeet und sammelt jeden Früh die Schnecken dort ab. Sozusagen statt Frühsport.
Bei mir im 2.Stock sind die Ameisen sehr zahlreich, trotz Pulver. Eine schöne Löwenmaulpflanze fing an zu kränkeln und siehe da, als ich nachschaute, hatten sie schon ein Nest in den feinen Haarwurzeln gebaut. Sozusagen an der Quelle. Grrrr!
Und so geht’s zu in der Natur.
Wie ist das Wetter in München ? Hier schaukelt es so vor sich hin. Ich habe dieses Jahr noch keine 6 Kannen Gießwasser auf den Balkon geschleppt. Nur Regen aus der Regenrinne. sogar in den 12 Tagen Ostsee-Urlaub hat mein Gießdienst nur mit Regen-wasser gegossen. Peter Wohlleben, den ich gestern in der WDR-Talkshow erlebt habe, sagt, daß der Wald enorm wichtig für den wasserhaushalt ist. Er hat in seinem Revier ganz nah an einem der schrecklichen Hochwassergebiete festgestellt, daß der viele Regen im Waldboden versickert war. Ich nuß mir sein neues Buch besorgen !
Für Heute liebe Grüße von Sibylle