Nicht nur reichlich Früchte werden jetzt im Garten und auf dem Balkon geerntet auch die Saatgut-Ernte steht nun an. Von meinen köstlichen Tomaten möchte ich nächstes Jahr unbedingt wieder etwas aussäen können. Wie man Tomatensaatgut gewinnt, trocknet und lagert zeige ich dir gerne!
Saatgut zu vermehren funktioniert allerdings nur, wenn deine Tomatenpflanzen (und auch alles andere was du wieder aussäen möchtest) von samenfestem Saatgut gezogen wurden. Ist auf dem Samenpäckchen allerdings die Kennzeichnung „F1“, dann kannst du zwar Samen von der Pflanze entnehmen, jedoch ist leider nicht garantiert, dass daraus auch die gleichen Tomaten werden, wie beim ersten Mal. Das Prinzip hinter den F1 Züchtung ist, dass man einmalig eine zuverlässige Ernte hat, die Früchte gleichmäßig reifen und alle eine einheitliche Größe haben. Will man das wieder, dann muss man neues Saatgut kaufen. Grundsätzlich solle man das nicht pauschal verteufeln, denn Landwirte, die vom Verkauf ihres Gemüses leben, sind nunmal auf solche Eigenschaften angewiesen. Übrigens gibt es auch F1 Hybride im Biolandbau.
Das benötigst du, um Tomatensamen zu ernten
- vollreife Tomaten von samenfesten Tomatensorten
- kleines Sieb
- Schneidebrett
- Messer
- leere Einmachgläser
- Küchenrolle
- Etiketten
- Stift
Schritt 1
Nehme dir pro Tomatensorte die du vermehren möchtest ein bis zwei vollreife gesunde Früchte. Falls es sich um sehr kleine Tomatensorten handelt kannst du natürlich auch mehrere davon für die Saatguternte verwenden.
Schritt 2
Schneide die Tomaten in der Mitte durch und schabe mit dem Löffel oder Messer vorsichtig die Kerne heraus. Bei kleinen Tomaten lassen sie sich auch einfach herausquetschen. Die Kerne sind von einer glibbrigen Hülle umgeben. In dieser befinden sich Stoffe, die das Keimen der Samen hemmen, deshalb muss diese Hülle entfernt werden.

Schritt 3
Dazu die Samen mit ein wenig Wasser in ein leeres Marmeladenglas geben. Vergiss nicht, dir die Sorte auf das Glas zu schreiben. Falls du dir da nicht mehr sicher bist, dann notiere dir einfach die Merkmal wie z.B. „klein, gelb, süßlich“. Nach zwei bis drei Tagen hat sich das Fruchtfleisch durch die Gärung von selbst gelöst und das Wasser hat sich milchig verfärbt.

Schritt 4
Gieße das Wasser ab indem du dir wieder das Sieb zur Hand nimmst. Mit klarem Wasser werden die Samen durchgespült. Anschließend legst du deine Tomatensamen zum trocknen auf einem Küchenpapier aus. Schreibe dir die Sorten auf das Küchenpapier. Nach einem Tag ist das Samenpapier getrocknet und kommt in eine Klarsichthülle – so lagere ich meine Tomatensamen.

Übrigens gibt es tolle Möglichkeiten, den eigenen Saatgut-Fundus mit anderen zu teilen! In vielen Städten gibt es Saatgut-Tauschbörsen. Dort kannst du dein Saatgut mit anderen Gartenfans tauschen. Häufig finden sich dort spannende Sorten, von denen man im normalen Handel noch nie gehört hat-die für die eigenen Region typischen sind, aber längst vergessenen schienen, werden dort wieder zu neuem Leben erweckt.
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