Anfang des Jahres habe ich mich zum ersten Mal in meiner Hobbygärtnerinnen-Laufbahn an eine ausführliche Beetplanung gemacht. In den vergangenen Jahren lief es nämlich immer ein wenig unkoordiniert ab und ich habe schnell mal den Überblick verloren. Mit der Beetplanung wollte ich schlichtweg mehr Ordnung und eine optimale Nutzung der Beete bewirken. Ein erstes Update gab es im Mai, was du dir hier nochmal anschauen kannst.
Die Erfolge im Gemüsebeet
Am besten gefällt mir der Bereich rund um meine kleine rote Gartenhütte (darin sind meine Gartengeräte). Dort habe ich seitlich Dahlien und Sonnenblumen gesteckt. Nachdem ich diese erfolgreich gegen die Schnecken verteidigt habe blühen die Sonnenblumen nun und die Dahlien haben auch schon Knospen angesetzt. Für mich ist dieser Bereich wie aus dem Kinderbuch von „Pettersson und Findus“. Schwedenromantik pur! Jetzt fehlen nur noch die Mucklas und ein paar Hühner, die mit mir im Garten Kaffee trinken 🙂 Nach wie vor fehlt mir an der Seite der Hütte noch ein schönes altes Holzfass, das den spärlichen Regen auffängt. Da wären wir auch schon beim nächsten Punkt.
Das Problem mit der Trockenheit
Regen ist in diesen Sommer absolute Mangelware. Im Garten gibt es leider keinen Wasseranschluss und so habe ich schon dreimal bei meinen Nachbarn das 1.000 Liter Fass wieder aufgefüllt. Ohne deren Hilfe könnte ich aktuell nichts anbauen und alles wäre vertrocknet. Man merkt den Pflanzen an, dass sie an ihr Limit kommen. Die Tomaten haben einfach zu wenig Wasser abbekommen, was man an der relativ harten Schale merkt. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen die Beete ordentlich zu mulchen, was schon ein ganzes Stück weiterhilft. Aber selbst die Büsche in der Hecke lassen mittlerweile die Blätter hängen. Der Garten sieht einfach sehr trocken und mitgenommen aus.
Tschüss Puffbohnen
Ich hatte den Puffbohnen ja noch eine letzte Chance gegeben. Sie haben sich auch wirklich gut gemacht und die Läuse haben sich lange Zeit nicht blicken lassen. Aber nachdem ich das erste mal geerntet habe kam die Plage auch schon über die Bohnen hergezogen. Da es eh keine zweite Blüte gab wurden die Puffbohnen also schweren Herzens aus dem Beet verbannt. Für die paar Bohnen lohnt sich die Arbeit einfach nicht und ich gebe den Platz lieber einem anderen Gemüse. Nun sind dort noch ein paar Basilikum- und Salatpflanzen.
Die Erbsen an meinem selbstgebauten Rankgerüst sind nun abgeerntet und hinüber. Ich sollte sie eigentlich mal rausmachen, konnte mich aber noch nicht dazu überwinden. In den vergangenen Wochen war es so wahnsinnig heiß, dass ich so gut wie nichts Neues anpflanzen konnte, da die Jungpflanzen sofort der starken Sonneneinstrahlung zum Opfer gefallen wären.
Der Knoblauch ist nun ausgereift und ich ernte ihn gerade Stück für Stück und verarbeite jede der Knollen ganz frisch. So schmeckt er einfach am allerbesten. Die Erdbeeren habe ich leicht zurückgeschnitten. Einige bilden nun nochmals neue Blüten! Außerdem dünge ich stetig mit der köstlichen Brennnesselbrühe 🙂
Beeren ohne Ende
Die Brombeeren, die den kompletten Garten umranken, hängen über und über voll mit köstlichen Früchten. Auch der Aprikosenbaum hat seit Jahren mal wieder getragen und die restlichen Bäume auf der Streuobstwiese hängen über und über voll, sodass ich mich als nächstes auf Zwetschgen freue. Außerdem möchte ich heuer im Herbst endlich mal alle Äpfel zum entsaften bringen.
Wie soll es weitergehen?
Ich stelle mir ernsthaft die Frage, wie das in den nächsten Jahren im Garten weitergehen soll, denn ohne Ende Leitungswasser auf meine Beete zu kippen hat für mich nicht mehr viel mit nachhaltigem Gärtnern zu tun. Vielleicht sollte ich mich noch mehr mit den Prinzipien der Permakultur beschäftigen. Habt ihr hier vielleicht schon Erfahrungen und ein paar Tipps? Auch meine Beet- bzw. Gartenplanung muss ich wohl in den kommenden Jahren noch weiter überdenken. Die mediterranen Kräuter fühlen sich hier wahnsinnig wohl und brauchen auch kein Wasser. Ich habe schon daran gedacht, einen Terrassengarten anzulegen, in dem jede Menge Kräuter und Wildblumenmischungen wachsen.
Wir haben vor 3 Jahren Wassertanks angelegt. Diese haben bis jetzt vor kurzem gereicht. Nun gießen wir aus der Leitung, aber nur im absoluten Notfall. Die Pflanzen leiden und ich gieße nur so, dass sie nicht völlig hinüber gehen. Meine Staudenbeete stehen aber immernoch 1a da, ich gieße hier nur den Rittersporn. Die Agastache, Schafgarbe, Fetthenne, Skabiose und Sonnenhut stehen weiterhin optimal da. Die Steingartenpflanzen auf meinem Insektenhotel gehen regelrecht auf, auch sehr trockenheitsverträglich. Im Gemüsegarten wirds natürlich schwer :-/ Kohl werde ich nicht mehr anbauen, dafür regnet es einfach zu wenig bei uns. Tomaten mögen es eher gleichmäßig feucht. Dieses Jahr mulche ich zum ersten Mal und es bewirkt echt Wunder. Ich muss viel seltener gießen. Zudem liegt bei mir ein Teil des Gemüsegartens im Halbschatten, da gehts dann auch bei Salat und den ganzen Wurzelgemüse ganz gut. Ansonsten ist es halt einfach viel zu trocken dieses Jahr, ich erinner mich aber, dass es vor 3 Jahren im Juli August auch furchtbar trocken war. Deswegen haben wir uns dieses Jahr – wie gesagt – entschieden kein Kohl mehr anzubauen.