Frühlingsgefühle – ab ins Tiny Hüttchen

Liebe Leser! Ich melde mich aus dem frühlingshaften Louisgarde. Die Rotschwänzchen flattern wie wild umeinander rum und auf unserem kleinen See haben wir wieder das Blesshuhn gesichtet. Oder ist es der Blesshahn? Soviel ich weiß, baut er ein Nest und erst dann kommt die Frau dazu.

Jetzt geht es richtig los bei uns und ich erzähle euch, was gerade so ansteht in unserer Demeter-Gärtnerei. Vielleicht findet ihr ja nützliche Anregungen für euren eigenen Garten.

Säen und Pikieren

Jetzt beginnt wieder die Zeit, in der einfach alles parallel gemacht werden will. Säen, pikieren, pflanzen, hacken, Gurken hochbinden, ausgeizen… und wir haben schon den ersten Spinat in den Gewächshäusern geerntet. Für die Abokisten und für unser Sommercafé, das wieder zur Beerenzeit vom 15. Juni bis 14. Juli jeweils an den Wochenenden geöffnet hat, habe ich Buschbasilikum gesät. Es ist viel robuster als das Großblättrige, finden wir, und es sieht wahnsinnig hübsch aus. Im Café werde ich die Tische damit dekorieren und die Gäste können die Deko dann direkt kaufen und ein Stück Louisgarde mit nach Hause nehmen.Die Tomaten und Auberginen, die ich im Februar gesät habe, sind schon pikiert worden. Gesät hatte ich sie mit nicht mehr als einem cm Abstand in Reihen in flachen Kistchen. Zuerst erscheinen ja die Keimblätter, die machen schon mal Photosynthese, bis das Pflänzchen gut Wurzeln geschlagen hat. Dann wachsen die ersten Charakterblätter, denen man dann auch wirklich ansieht, was für ein Pflänzchen da vor einem steht.

Wenn ich sie pikiere, kommen sie in Töpfchen mit einem Gemisch aus Topferde, eigenem, gut gereiftem („fertigem“) Kompost, ein bisschen Holzasche, Gesteinsmehl und Hornspänen, die langsam Nährstoffe freisetzen; Tomaten sind Starkzehrer, sie brauchen einiges für ein gesundes Wachstum. Bevor die ersten Charakterblätter sichtbar sind, hole ich sie vorsichtig aus der Saatkiste, mache ein Loch in die Erde im Töpfchen und setze sie hinein. Die Erde sollte nicht zu locker im Töpfchen sein, sonst finden die dünnen Wurzeln schwer Halt. Wenn ich sehe, dass die kleine Tomate wenig Seitenwurzeln hat, kürze ich die Wurzel leicht ein, das regt zur Bildung von Seitenwurzeln an. Je verzweigter das Wurzelsystem ist, desto besser kann die Pflanze später Wasser und Nährstoffe aus dem Boden holen.

Pflanzen in Gesellschaft

Auf dem Stück, auf dem später der Kürbis gepflanzt wird, haben wir in Reihen Futtererbsen ausgesät, eine Leguminose. Sie dient als Gründüngung und Bodenbedeckung. Knöllchenbakterien gehen mit ihnen eine Symbiose ein, sie siedeln sich in den Wurzeln an und binden dort Stickstoff, dabei entstehen Wucherungen, die sogenannten Wurzelknöllchen. Den Kürbis werden wir dann direkt zwischen die Erbsen pflanzen. Die Erbsen verhindern, dass zu viel Beikraut aufkommt und sie bewirken, dass die Feuchtigkeit aus dem Boden nicht verdunstet, denn es dauert eine Weile, bis das Blattwerk der Kürbisse den Boden überrankt hat und bis dahin würde viel Fläche brach liegen. Brache wollen wir möglichst verhindern.

Und die Gärtner mittendrin

Jetzt, da es zunehmend mild wird und wir wieder viel draußen zu tun haben, zieht es uns in unser Sommerhäuschen. Von unserer Wohnung aus haben wir keinen direkten Zugang zum Garten, wir müssen aus dem ersten Stock die Treppen runter, ums Haus rum und hoch zu unseren Feldern. Wir möchten aber so viel wie möglich draußen sein, auch draußen essen etc. Also haben wir im Sommer 2017 ein Tiny Hüttchen gebaut 😉 Es hat auf 25m² alles, was wir brauchen und nebenan steht unser Schlafwagen. Sogar eine Komposttoilette wird es bald geben. Hier schon mal ein erster Eindruck aus der Bauphase, ich werde euch beim nächsten Mal von unserem Lebensgefühl im Hüttchen berichten.Habt eine gute Zeit bis dahin und genießt all das Blühen und Grünen in der Natur.

Kategorien Allgemein Hofliebe

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über

Melanie ist die große Schwester des Garten Fräuleins. Beide hat die Kindheit auf dem Land sehr geprägt. Mittlerweile lebt und arbeitet Melanie auf dem Demeterhof Louisgarde in Baden Württemberg. Ihren früheren Bürojob hat sie vor langer Zeit an den Nagel gehängt und damit ein neues naturverbundenes Leben begonnen.

2 Kommentare zu “Frühlingsgefühle – ab ins Tiny Hüttchen

  1. Oliver sagt:

    Ach Melanie, wie schön ihr es doch habt. Da lohnt sich die ganze Arbeit. Morgens aufstehn und der Garten ist direkt vor der Tür, ein Traum. Ich wünsche euch eine erfolgreiche Saison. Liebe Grüße Oliver

  2. Melanie sagt:

    Vielen Dank, Oliver. Auch dir wünsche ich einen erfolgreichen, vor allem aber freudvollen Gartensommer. Übrigens hören wir nachts von unserem Schlafwagen aus manchmal die Wildschweine grunzen, von denen uns glücklicherweise ein Zaun trennt, sonst wären die jungen Salatpflänzchen wahrscheinlich nicht so sicher auf dem Feld 😉

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